Auch mit einem neuen Fighter im Kampf gegen persische Invasoren erweist sich Noam Murros bildgewaltiges Spektakel seines Vorgängers würdig. Das Dilemma, einen Welthit trotz ausgelöschten Heldenpersonals fortzusetzen, löst das Drehbuch mit einem parallel verlaufenden Plot. Ergänzt von Rückblicken auf die erste Phase der Perserkriege und die Vorgeschichte einiger Figuren, erweitert “300 – Rise of an Empire” den Blick auf das Ganze, wobei auch hier Fakt und Fantasy verwegen durchmischt werden. Verbindendes Element beider Filme ist vor allem die Erzählerstimme von Spartas Königin, die über weite Strecken des Plots das Spotlight einer anderen Amazone überlässt, bis sie im Showdown ein triumphales Comeback feiert. Der Rückzug Spartas aus dieser Geschichte ist dem neuen Fokus geschuldet, der nun auf Athen, seinem großen Strategen Themistokles (Sullivan Stapleton) und dessen Heldentaten in drei epischen Schlachten liegt. Marathon macht zehn Jahre vor dem Tod der 300 den Anfang, gibt atmosphärisch und stilistisch die Richtung vor. Mit düsterem Licht, Super-Zeitlupe, eingefrorenen und wieder beschleunigten Bildern, akrobatischen Fights, heroischem Pathos und Posing, drastischen Körperteilungen und Blut, das wie in einem antiken Actionpainting schwarz oder rot über die Leinwand klatscht. Von wenigen Pausen durchzogen, in denen die Rivalität der Stadtstaaten Athen und Sparta wie auch zwischen Persiens Gottkönig und seiner Flottenführerin Artemisia thematisiert werden, folgen dieser Ouvertüre die Seeschlachten von Artemision und Salamis, in denen das David-gegen-Goliath-Motiv des Vorgängers wieder aufgenommen wird. Wasser ist das dominante neue Element, das der Film visuell recht überzeugend löst, auch wenn er staubtrocken in bulgarischen Studios gedreht wurde. Das Artifizielle ist erneut Stilprinzip – wie auch selbstbewusste Überzeichnung, ob nun der Mond den halben Abendhimmel bedeckt, eine Seeschlacht zu Pferd (!) entschieden wird oder Themistokles und Artemisia wie Raubtiere ihre sexuelle Spannung entladen. Eva Green bereichert als XXL-Bitch mit biografischem Trauma dieses Franchise, das hier mit einem sehenswerten Actionspektakel fortgesetzt wird, in dem düstere Wolken permanent den Himmel bedecken, als würden die Götter auf dem Olymp ihren Müll verbrennen. Martialisch wird gekämpft und getötet auf diesem großen Abenteuerspielplatz für Sofahelden, der die Fans auch ohne die Figurentiefe und emotionale Tragweite von “300” bestens unterhalten wird. kob.
Originaltitel: 300: Rise of an Empire Sprache: Deutsch dts HD 7.1 MA/Englisch dts HD 7.1 MA Untertitel: Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg. Regie: Noam Murro
Darsteller: Sullivan Stapleton (Themistokles), Eva Green (Artemisia), Lena Headey (Königin Gorgo), Hans Matheson (Aeskylos), Rodrigo Santoro (Xerxes), Jamie Blackley
Produktion: Mark Canton Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 7.1 MA Laufzeit: 102 min.
Kritik: Mit Noam Murro gibt es einen neuen Regisseur, mit Themistokles einen neuen Helden, mit dem Meer einen neuen Hauptschauplatz. Stilistisch aber bleibt alles beim Alten in dieser Fortsetzung von “300”, die erneut das Artifizielle und die Überzeichnung feiert. Die Wucht der comichaften Bilder dominiert noch stärker Plot und Figurenzeichnung. Epische, blutige, einfallsreich choreografierte Actionsequenzen reihen sich fast pausenlos aneinander, während Eva Green als Persiens Flottenführerin das Fakt und Fantasy mischende Franchise bereichert.
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