Historie, Fantasy und Abenteuer vermischt Clip-Guru Carl Rinsch in seinem aufwendigen Regiedebüt. Mit Werbeclips, darunter der spektakuläre für Philips realisierte Fünfminüter “The Gift”, bewies Rinsch, ein Protegè von Ridley Scott, der ursprünglich schon mit “Prometheus – Dunkle Zeichen” den Ritterschlag zum Langfilmer empfangen sollte, seine Kompetenz in der Harmonisierung von Live-Action und visuellen Effekten. Das prädestinierte ihn für die siebte Verfilmung der japanischen Saga, die erstmals digitalen Zauber und einen amerikanischen Star integriert. Nach problematischem Produktionsprozess sind Erwartungshaltung und ein bereits gut bestückter Fantasy-Markt ein großer Gegner der 47 herrenlosen Samurai (Ronin). Wer aber die “47 Ronin” nicht in Relation zu Mega-Budget und Krisenmanagement beurteilt, sieht einen Film, der durchaus Beachtung verdient. Die berühmte Geschichte, ein nationaler Mythos von Loyalität und Ehre wie Griechenlands Schlacht an den Thermopylen, wird bei Rinsch durch eine romantische Note und schwarze Magie ergänzt, mit der eine durchtriebene Hexe (Rinko Kikuchi) die Machtpläne eines expansionslustigen Provinzfürsten zu realisieren versucht. Tatsächlich gelingt es ihr, den Rivalen ihres Herrn zu diskreditieren und in den rituellen Selbstmord (Seppuku) zu treiben, wodurch seine 47 Samurai herrenlose Entehrte werden. Sie werden verbannt, wie auch das Halbblut Kai (Keanu Reeves), das Zeit seines Lebens um die Anerkennung der Samurai kämpfte und schließlich die Chance dazu bekommt, als ein Jahr später der Anführer der Ronin (Hiroyuki Sanada) den Tod seines Fürsten rächen will. Düsteres Grau, Nebel und Regen wie auch zahlreiche Close Ups dominieren den in ungarischen und englischen Studios realisierten Film, der genügend imposante Schauwerte für den Genrefan liefert, auch wenn der hektische Schnitt sie nicht immer angemessen würdigt. Unter den vielen Kampf- und Effektszenen, darunter eine Biest-Attacke auf den Spuren von “Avatar” und eine visuell elegante Spinnensequenz, sticht der gut choreografierte finale Überfall der Ronin auf den intriganten Provinzfürsten hervor. Das Happy End ist allerdings japanisch, streng in der kulturellen Tradition des Landes verwurzelt, während Rinsch wohl auf das seine noch warten muss, wenn einmal seine ursprüngliche Fassung, befreit von Eingriffen des Studios, veröffentlicht werden wird. kob.
Produktion: Pamela Abdy Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts Laufzeit: 118 min.
Kritik: Das Regiedebüt von Clip-Guru Carl Rinsch zeigt Spuren eines schwierigen Produktionsprozesses, besonders im Schnitt, der stetig auf Tempo drückt. Ungeachtet dessen bietet dieses mit US-Star Keanu Reeves und bekannten japanischen Schauspielern besetzte Fantasyabenteuer dem Genrefan viele Schwertkämpfe, magische Kreaturen und effektreiche Actionsequenzen. Die Atmosphäre ist dabei düster bis zum Finale, das wohl nur japanische Zuschauer aufgrund ihrer kulturellen Tradition als Happy End bezeichnen würden.
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