Irrwitzige schwarze Komödie des Regisseurs von “Brügge sehen… und sterben”, in der ein Drehbuchautor bei der Suche nach Inspiration für ein Skript in ein grotesk-blutiges Abenteuer gerät. Hollywood sehen… und sterben: Ein Drehbuch über sieben Psychopathen will der erfolglose Autor Marty schreiben. Leider will ihm mit Ausnahme des griffigen Titels und des ersten Psychopathen nichts zu dem Thema einfallen – und selbst jener erste Psycho basiert auf einem tatsächlichen mysteriösen Killer mit einer roten Maske, der die Straßen von Los Angeles unsicher macht und ausschließlich hochrangige Mitglieder des organisierten Verbrechens zur Strecke bringt. So beginnt der erste Spielfilm des Iren Martin McDonagh seit seiner kultisch verehrten schwarzen Existentialismuskomödie “Brügge sehen… und sterben”, in der er zwei Auftragskiller auf Kultururlaub nach Belgien schickte. Wieder ist ein hochgradig unkonventioneller, abartig witziger Film herausgekommen, ein diesmal noch wilderer, groteskerer Ritt, der eine erzählerische Volte nach der anderen schlägt und mit großer Lust am Erzählen genau davon handelt: der Lust am Erzählen. Schon die ersten Momente etablieren, wie der Hase läuft – aber keinesfalls, wohin ihn sein Weg in den nächsten 105 Minuten führen wird: Welchen Einfluss hat die Realität auf den künstlerischen Impuls, wie nehmen Geschichten Einfluss darauf, wie wir denken und handeln? Zum Glück ist keine staubtrockene Abhandlung herausgekommen, sondern ein Film, der seine zahlreichen Figuren im Zickzackkurs von einer Überraschung zur nächsten und schließlich einen doppelten Showdown führt, über den man unweigerlich lachen muss, wenn man nur daran denkt, mit welcher Chuzpe McDonagh sein Ding durchzieht. Martys Problem ist Folgendes: Er will zwar über gewalttätige Irre schreiben, aber auch einen Film mit einer pazifistischen Botschaft machen. Sein bester Freund Billy, ein erfolgloser Schauspieler, will Marty helfen und inseriert in der Zeitung, Psychopathen sollten sich bei dem Autor melden. Je mehr Irre ihre Geschichten erzählen und je unmöglicher es erscheint, sie in einem einzelnen Drehbuch unterzubringen, desto mehr spitzt sich Martys Situation unwissentlich zu: Denn gemeinsam mit dem distinguierten Hans entführt Billy zum Gelderwerb Hunde, die man schließlich gegen Belohnung den rechtmäßigen Besitzern zurückbringt. Leider entwenden sie auch den Shitzu eines psychopathischen Gangsterbosses, der fortan Jagd auf sie macht. Colin Farrell ist abermals McDonaghs zuverlässiger Hauptdarsteller, der hier in eine Situation gerät, die ihm massiv über den Kopf wächst. Und mit Christopher Walken, Tom Waits und Woody Harrelson hat er eine Gruppe von Profis an seiner Seite, die jede Zeile von McDonaghs ungewöhnlich pointiert-witzigem Dialog mit Gusto an den Mann bringen. Der Film gehört aber Sam Rockwell als Billy, der eine regelrechte Tour de Force hinlegt als größter Psychopath von allen. Und das will schon etwas heißen. Immerhin tritt er an gegen den Quäkerkiller, die Serienkiller-Serienkiller, einen vietnamesischen Priester, der den Vietnamkrieg 35 Jahre nach seinem Ende auf amerikanischem Boden weiterführt, und andere wahnwitzige Schöpfungen, die nach und nach in die Handlung eingreifen. “Sieben Psychos” ist hinreißend einfallsreich, unendlich albern, grandios durchgedreht: Seinem Namen macht er in jedem Moment alle Ehre. Und das ist ein Kompliment. ts.
Originaltitel: Seven Psychopaths Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Martin McDonagh
Darsteller: Colin Farrell (Marty), Woody Harrelson (Charlie), Sam Rockwell (Billy), Christopher Walken (Hans), Olga Kurylenko (Angela), Abbie Cornish (Kay), Tom Waits (Zachariah), Michael Pitt (Larry), Michael Stuhlbarg (Tommy), Helena Mattsson (Blondine)
Produktion: Graham Broadbent Produktionsland: USA/Großbritannien Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 110 min. Features: Entfallene Szenen, Outtakes, Interviews, Featurettes, B-Roll, Trailer
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