Sam Gabarskis poetische Realverfilmung nach dem literarischen Manga des Japaners Jiro Taniguchi über die Zeitreise eines Mannes in seine Kindheit. 1997 erschien Jiro Taniguchis Comic-Erzählung im Original, in dem Jahr, das als Durchbruch der Mangas in Europa gilt. Den nostalgische Trip eines Mannes, der zurück in sein 14. Lebensjahr katapultiert wird, hat sich Sam Gabarski für seinen dritten Film nach “Der Tango der Rashevskis” und “Irina Palm” vorgeknüpft, der Rechteerwerb und die Adaption ins französische, die Übertragung in einen europäischen Kontext, vor allem einen eigenen Rhythmus zu finden, gestalteten sich schwierig, sind aber gelungen. Es war ein Tag wie jeder andere, an dem Comiczeichner Thomas nach einer Geschäftsreise in den falschen Zug steigt und statt in Paris in einem Dorf in den französischen Bergen landet, dem Ort seiner Kindheit. Da der nächste Zug erst in einigen Stunden fährt, macht er sich auf zu einem Spaziergang, trifft einen alten Schulkameraden und besucht das Grab seiner Mutter. Urplötzlich wacht er in der eigenen Vergangenheit als 14jähriger auf. Mit dem Wissen eines Erwachsenen durchlebt er noch einmal Schule, Freundschaften und erste Liebe, aber viel wichtiger den Alltag in der Familie, die kurze Zeit, bevor sein Vater am Abend seines Geburtstags auf Nimmerwiedersehen verschwand. Der Junge will im Nachhinein das Schicksal ändern und den Vater halten. Vergeblich. Gabarski inszeniert die berührende und manchmal irreal wirkende Geschichte einer Vater-Sohn-Beziehung voller Zärtlichkeit trotz harter und leidvoller Konfrontationen, verziert sie mit einem filigranen Hauch von Poesie und Wehmut. Die Reife des Protagonisten eröffnet eine neue Dimension und führt zu manchmal komischen Situationen, so bemerkt der Heranwachsende zum allgemeinen Erstaunen ganz nebenbei, dass die Berliner Mauer fallen wird und behauptet, zwei Kinder zu haben. Nach und nach bemerkt Thomas den Sinn dieser Zeitreise, wenn er sich über die Rolle des Vaters klar wird, kann er auch seine eigene reflektieren, wenn er die erkaltete Liebe der Eltern betrachtet, sieht er auch seine Ehe, in der jeder seiner Wege geht. Erst das Bewusstsein über die Wunden der Kindheit ermöglicht ein verändertes Jetzt und die Rückkehr aus der vertrauten Fremde in die Wirklichkeit. mk.
Originaltitel: Quartier Lointain Sprache: Deutsch Regie: Sam Garbarski
Darsteller: Pascal Greggory (Thomas, alt), Jonathan Zaccaï (Bruno), Alexandra Maria Lara (Anna), Leo Legrand (Thomas, jung), Laura Moisson (Corinne), Pierre-Louis Bellet (Rousseau), Laura Martin (Sylvie)
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