In Kenneth Branaghs dynamischem Reboot des erfolgreichen Thrillerfranchises erhält die CIA mit Jungstar Chris Pine kompetenten Agentennachwuchs. Nach Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck ist Pine, bereits Kommandant der neu lancierten Enterprise, die mittlerweile vierte Inkarnation des Bestsellerhelden des kürzlich verstorbenen Hardliners Tom Clancy. Und nichts spricht nach seinem Erstauftritt dagegen, dass er diesen Posten noch eine ganze Weile behalten könnte. Pines jugendlicher Look wird im Film ironisch kommentiert, aber “Jack Ryan: Shadow Recruit” macht deutlich, dass dieser CIA-Rekrut seinen Welpen-Charme ablegen und auf Zerstörungsmodus umschalten kann. Um seine Mutation vom smarten Analysten zum tödlichen Agenten glaubwürdiger erscheinen zu lassen, bekommt Ryan den Status eines Ex-Marine und persönliche Motive, bisherige Grenzen überschreiten zu wollen. Sehr gelassen führt Kenneth Branagh (“Thor”) diese ein – die Schockerfahrung des 11.September, die Ryan sein Studium in London abbrechen lässt, und die Beziehung zur Ärztin Cathy (Keira Knightley), die unfreiwillig in seinen ersten Außeneinsatz in Moskau hineingezogen wird. Jahre, nachdem ihn sein Mentor Harper (Kevin Costner) für die CIA angeworben hat, entdeckt Ryan geheime Konten des russischen Geschäftspartners (Branagh) der Broker-Firma, für die er an der Wall Street arbeitet. Für seinen Chef ist es nur eine rätselhafte Systemabweichung, der er nachgehen soll, für ihn und die CIA aber der Hinweis auf eine Verschwörung des russischen Magnaten, der die US-Wirtschaft, eingeleitet von einem Terrorschlag, ruinieren will. Ein Hauch von Kaltem Krieg weht durch diesen Thriller, der wie seine Vorbilder, die großen Genrebeiträge der 1970er Jahre, den Fokus auf die Figuren und ihre Interaktionen legt. Jenseits aller Abgründe dürfen sie ihre menschliche Seite zeigen – von Angst, Reue, Verzweiflung, Würde bis hin zu Liebe und Hass. Der Plot ist transparent wie Branaghs Vollglasbüro, aber Tempo und Spannung halten das Interesse aufrecht, unterstützt von Actionsequenzen, die das Vorstellbare nicht übertrieben überschreiten, obwohl am Ende zu hektisch aufgelöst und Plausibilität etwas strapaziert wird. Dass “Jack Ryan: Shadow Recruit” sich aus einem Fremdstoff materialisierte und erstmals keinen Clancy-Bestseller zur Vorlage hat, hat diesem würdigen Reboot nicht geschadet, das mit “Without Remorse” und einem weiteren Clancy-Helden einen Ableger erhalten soll. kob.
Originaltitel: Jack Ryan: Shadow Recruit Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch dts HD 7.1 MA/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1/Japanisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Dänisch/Finnisch/Japanisch/Niederländisch/Norwegisch Regie: Sir Kenneth Branagh
Darsteller: Chris Pine (Jack Ryan), Kevin Costner (William Harper), Sir Kenneth Branagh (Viktor Cherevin), Keira Knightley (Cathy Muller), Gemma Chan (Amy), Karen David (Penn), Nonso Anozie (Embee), Colm Feore (Rob Behringer)
Produktion: Lorenzo di Bonaventura Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 106 min.
Kritik: Nach Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck übernimmt nun Chris Pine, bereits Kommandant der neu lancierten Enterprise, die Rolle des CIA-Agenten Jack Ryan. Das von Kenneth Branagh inszenierte Reboot des Hit-Franchises basiert erstmals nicht auf einer Vorlage von Tom Clancy, orientiert sich mit seinem Figuren-Fokus an den großen Agententhrillern der 1970er Jahre und kompensiert die Transparenz seines Plots mit Spannung, Tempo und guten Actionsequenzen, die das Vorstellbare nie übertrieben überschreiten.
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