Unter dem Namen “Planet B” produzierte Checkpoint Berlin 2001 mit einem Budget von etwa 3,5 Mio. Euro in den Babelsberger Studios eine vorerst vierteilige Reihe von grellbunten, schrägen Horror- und Fantasy-Abenteuern, mit denen das klassische B-Movie, Monster, Mythen und Mutanten ihre Wiederaufstehung feiern. Drei dieser dem Trash huldigenden Filme – “Mask under Mask”, “Detective Lovelorn”, “The Antman” – erblicken nun nach mehreren Anläufen (unter anderem mit Koproduzent Senator Film) das Licht der großen Leinwand. Valdéz de Corazón (Anatole Taubman), Herrscher des mittelalterlichen San Vanidad in Paraguay, hätte nicht den Chefposten in der von Eitelkeit regierten, genusssüchtigen Stadt, wäre er nicht der Schönste von Allen. Um die Makel- und Faltenlosigkeit seines Gesichts und die Macht zu erhalten, vermählt sich Valdéz mit der bezaubernden verzauberten Alyssa de Espella (Rita Lengyel), Hüterin des Geheimnisses der ewigen Jugend. Als der Bräutigam in der Hochzeitsnacht mit Schrecken erkennen muss, dass er das Kleingedruckte auf der Eintrittskarte zum immerwährenden Dolce Vita überlesen hat und Alyssa sich nach Sonnenuntergang in einen ätzenden Zombie verwandelt, wird die Angetraute kurzerhand verbannt. Der Verrat bleibt freilich nicht ungestraft, und prompt liegt ein Fluch auf dem Regenten, der auf einem leidensvollen Weg lernen muss, das Monster zu lieben. Ein für wahr bekanntes und zeitloses Märchen, in dem auch Götz Otto und Suzanne von Borsody vor der erheiternden Pappkulisse des mittelalterlichen Paraguay nicht nur bühnenreife dramatische Monologe sondern auch höchst moderne Musical-Einlagen darbieten. Um des Spaßes Willen passt in dieser schrägen und vor allem billigen Genre-Mixtur ganz gewollt so gar nichts zusammen. Leider nehmen sich der Film und vor allem die unmaskierten Darsteller dabei ernster, als es die Idee erlaubt. Während Roger Corman und Co. in den fünfziger und sechziger Jahren mit den zur Verfügung stehenden begrenzten Mitteln fantasievolle Alternativen zum Hochglanz-Hollywood schufen, können heute ähnliche Versuche lediglich als Parodie auf die bloßgelegten Illusionen verstanden werden. Das Konzept “Trash as trash can” nicht nur da, wo es unbedingt sein muss, sondern als kalkulierten Unterhaltungsfaktor einzusetzen, bedarf zweifellos einer gewissen ironischen Haltung, die “Mask under Mask” hinter der Maskerade bisweilen aber vermissen lässt. cm.
Originaltitel: Planet B – Mask Under Mask Sprache: Deutsch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Markus Goller
Darsteller: Anatole Taubman (Valdéz de Corazón), Rita Lengyel (Alyssa de Espella), Götz Otto (Gomez), Daniel Aminati (Iván), Milton Welsch (Lorenzo), Axel Neumann (Frekno), Claudia Grünberg (Lucia), Suzanne von Borsody (Rosita), Dieter Landuris (Carlos)
Produktion: Tom Zickler Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2001 Bildformate: 1:1,85/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 97 min. Features: Interviews, Making of, Audiokommentar, Entfallene Szenen, Biografien
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