Im vierten Teil des populären Franchise schlägt der Tod gewohnt konsequent und erstmals auch dreidimensional zu. Wie der Glanzstart am US Boxoffice beweist, haben die voll im Leben stehenden Kids längst nicht vom Kick genug, dem Tod in seiner ganzen Kreativität zuzusehen. Und damit nun jeder hautnah beim Sterben der Anderen dabei sein kann, inszeniert David R. Ellis (“Final Destination 2”) das Durchbohren, Plätten und Platzen der Körper in 3-D – ein tatsächlich belebendes Element für die Show des Todes. Wieder gerät eine Gruppe von Teens auf die Abschussliste, weil der vernünftige Nick die Pläne des Knochenmanns durch eine Spontanvision behinderte. Die Ouvertüre, ein aus der Bahn geratenes Speedway-Rennen, entpuppt sich als einfallsreiches Todesballett, untermauert von Beginn an den Anspruch des Films, die Jugendfreigabe nicht ins Kalkül zu ziehen. Nach diversen Crashs auf dem Kurs machen sich Autos selbständig, fliegen Motoren und Reifen durch die Luft, durchbohren lose Teile ungeschütztes Fleisch in allen erdenklichen Variationen. Nachdem Nicks Warnung einigen Glücklichen das Leben rettete, korrigiert der Tod die Störung im System, holt die Entkommenen zu sich. Ohne an dieser bewährten Struktur etwas zu verändern, lässt das Drehbuch auch in dieser Folge die Illusion zu, dass die Opferkette durchbrochen werden könnte, doch natürlich muss vermeintliche Sicherheit am Ende blutig bezahlt werden. Das Figurenpersonal ist dabei gewohnt oberflächlich skizziert und damit austausch- und verzichtbar. Kein Problem, schließlich identifiziert sich der Fan ohnehin mehr mit dem Täter, zumal dieser oft auch Dummheit, Arroganz oder Fahrlässigkeit gnadenlos ahndet. Besonders geglückt wirkt die Finalstrafe für einen männlichen Charakterunfall, bei dessen würdiger Verabschiedung die ihn beschreibenden Wörter ass und hole eine entscheidende Rolle spielen. Originalität ist auch in anderen Todessequenzen sichtbar, vom über die Leinwand fegenden Überraschungsbus einmal abgesehen, den Genreveteranen vielleicht einmal zu oft gesehen haben. Dreidimensionalität wird hier auch in die Dienste des Sex gestellt, vor allem aber in Schleudereffekte mit allem, was die Schwerkraft überwinden kann. Die schönsten Ergebnisse aber sind nicht-letaler Natur, wenn etwa der Luftstoß einen glimmenden Papierfetzen direkt vor die Augen treibt. Wer die Vorgängerfilme mochte, wird trotz Abnutzungserscheinungen vom 3-D-Bonus versöhnt werden. Wo aber ist nach diesem coolen Gimmick die Final Destination für das Franchise? Wird irgendwann die letzte Dimensionsgrenze überwunden und ein Zuschauer auf die Todesliste übernommen? Natürlich ohne Ort und Identität anzudeuten, schließlich soll Hochspannung gewahrt bleiben. kob.
Originaltitel: The Final Destination Serientitel: Final Destination Sprache: Deutsch Dolby TrueHD 5.1/Englisch Dolby TrueHD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Dt. f. Hörg. Regie: David R. Ellis
Darsteller: Bobby Campo (Nick), Shantel VanSanten (Lori), Mykelti Williamson (George), Nick Zano (Hunt), Haley Webb (Janet)
Produktion: Craig Perry Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2009 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby TrueHD 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 82 min.
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2009 Kategorie: 1000 Bes. pro Kopie am Startwochenende in der 3-D-Auswertung
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