Die neueste Actionofferte von Erfolgsproduzent Luc Besson spielt im All und ist nicht nur deshalb ein echtes Himmelfahrtskommando. Hoch hinaus wollen die Clipspezialisten Stephen St. Leger und James Mather (Saint & Mather) in ihrem Spielfilmregiedebüt – kleinere Zielabweichungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Ihr von Luc Besson mitverfasstes Drehbuch platziert seinen Hauptschauplatz 80 Kilometer über der Erde, bedient sich in Plot, Erzählton und Hauptfigur bei John Carpenters “Die Klapperschlange”. Im chronisch coolen Snake-Plissken-Modus, bewaffnet mit einem vollen Magazin von Onelinern wechselnder Durchschlagskraft, dominiert Guy Pearce den Film, gibt den unerschütterlich abgebrühten Actionhelden, den am Ende nicht einmal der Sturz auf die Erde und die Reibungshitze in der Erdatmosphäre aus der Bahn werfen können. Sein kantiger Agent Snow ist bei der CIA zur persona non grata geworden, soll Informationen gestohlen, Agenten getötet haben und deshalb auf der MS: One für mindestens 30 Jahre entsorgt werden. In dieser um die Erde kreisenden Raumstation befindet sich ein Hightech-Gefängnis für die 500 gefährlichsten Verbrecher der Welt, die, in Tiefschlaf versetzt, das Ende ihrer Strafe und oft auch ihres Lebens erwarten. Als sich die behauptete Ausbruchssicherheit als Illusion entpuppt, sich Häftlinge befreien und das fliegende Gefängnis unter ihre Kontrolle bekommen können, ist ausgerechnet Emilie (Maggie Grace), die Tochter des US-Präsidenten, in humanitärer Mission vor Ort und damit in Lebensgefahr. Um sich 30 Jahre Tiefschlaf zu ersparen, lässt sich Snow auf eine Mission: Impossible ein, soll Emilie im Alleingang auf der MS: One aufspüren und in Sicherheit bringen. Das Drehbuch führt die beiden, den Egoisten und die Weltverbesserin, schnell zum kontinuierlichen verbalen Schlagabtausch zusammen, löst schließlich auch Snows Mordanklage auf. Auch wenn der Zeitdruck und der Bodycount dank zweier psychopathischer Gangsterbrüder hoch ist, entwickelt “Lockout”, der wie fast alle Produktionen aus Bessons Actionfabrik gute Stunts und Kameraarbeit bietet, nicht die Intensität etwa von “96 Hours”, ist sichtbar relaxter und humorvoller angelegt als Liam Neesons rücksichtslos entschlossenes Räumkommando, in dem Maggie Grace sich noch mit einer passiven Opferrolle begnügen musste. kob.
Originaltitel: Lockout Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: James Mather, Stephen St. Leger
Darsteller: Guy Pearce (Snow), Maggie Grace (Emilie Warnock), Peter Stormare (Scott Langral), Joseph Gilgun (Hydell), Vincent Regan (Alex), Mark Tankersley (Barnes), Lennie James (Harry Shaw), Jacky Ido (Hock)
Produktion: Leila Smith Produktionsland: Frankreich Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 95 min.
Kritik: Das Regiedebüt der Clipspezialisten Saint & Maher zeigt mit spektakulären Stunts und eleganter Montage typische Qualitäten, die man von Luc Bessons Actionschmiede, die hinter “Lockout” steht, erwartet. Hoher Zeitdruck auf dem Protagonisten und intensive Kampfszenen sorgen für hohe Spannung, dieweil das Drehbuch nicht von ungefähr an Carpenters “Klapperschlange” erinnert. Guy Pearce (“Memento”) macht eine Topfigur als Actionheld, Fans vom Fach werden nicht enttäuscht.
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