Sometimes, when it rains, it pours: “Independence Day” zeigt, zu welchen Höchstleistungen Erfolg motivieren kann. “Stargate”-Star Roland Emmerich, in früheren Jahren gerne als “schwäbischer Spielberg” belächelt, verkürzt den Abstand zum großen Vorbild mit diesem Film beträchtlich, der ihm einen Platz auf der Liste der erfolgreichsten Filmemacher aller Zeiten einbringen könnte. Eines steht fest: Das Rennen um die weltweite Boxoffice-Krone 1996 wird zwischen einem Holländer und einem Deutschen ausgetragen. Muß man jedoch bei Jan de Bonts “Twister” vermuten, daß wenig hängenbleiben wird im kollektiven Bewußtsein außer kurzlebigem Tornado-Grusel, wenn der Boxoffice-Sturm vorüber ist, hat Emmerichs Fabel über die bösen Brüder von “E.T.” das Zeug, Teil der Kino-Erinnerung unserer Generation zu werden. “Independence Day” ist eine furios-frische Mischung aus “Krieg der Welten”, “Krieg der Sterne” und “Unheimliche Begegnung der dritten Art” mit den besten Zutaten aus “Top Gun”, “Der Stoff, aus dem Helden sind” und anderen luftigen Leinwand-Abenteuern der letzten Dekade, sowie schaurig-schönen Reminiszenzen an die großartigen Kommunistenangst-Metaphern der fünfziger Jahre wie etwa “Tarantula”. Das dicht gewebte Invasions-Märchen über die drohende Vernichtung der Welt durch unerbittlich bösartige Besucher aus dem All und ihre tollkühne Rettung durch die glückliche Kombination mutiger, kompromißloser Einzelgänger ist ein dramatischer Cocktail, der extrem spannungsreich, überraschend humorvoll und dramaturgisch versiert sein Klassenziel übertrifft. Bereits die von Schauplatz zu Schauplatz rasende Exposition ist ein Feuerwerk dramaturgischen Ehrgeizes, das wie der gesamte Film ein Tempo vorlegt, das nur an wenigen, perfekt plazierten Punkten kurze Verschnaufpausen einlegt, um dann schonungslos weiterzuhetzen, bis die epische Geschichte in ihrer ganzen Breite aufgereiht und zusammengeführt ist. Wie Spielberg beweist Emmerich dabei beim Casting die glückliche Hand, ausgewiesen talentierte Charakterdarsteller in den Dienst der Geschichte zu stellen, die dem Film mit überzeugenden schauspielerischen Leistungen Tiefe und Breite geben, ohne sie mit Star-Ballast zu erdrücken. Dabei holt er Glanzleistungen aus ihnen heraus: Bill Pullman als aufrechter US-Präsident mit Luke-Skywalker-Qualitäten, Jeff Goldblum als aufmüpfig-widerwilliges Genie mit dem Schlüssel zur Rettung der Menschheit (eine “Jurassic Park”-erprobte Paraderolle für Goldblum), Randy Quaid als eine Art alternde Mischung aus Sam Shepard und Han Solo mit Alkoholproblemen und Will Smith als “Top Gun”-inspirierter Haudegen sind so überzeugend in “Independence Day”, daß kaum ein Zuschauer sich ihrem Charme wird entziehen können. Hinzu kommen die detailbesessene Ausstattung, Karl Walter Lindenlaubs immer ins Herz der Szene gehende Kamera und ein Soundtrack, der wie der Film keine Angst vor großen Gesten und Emotionen hat. Vor allem aber merkt man “Independence Day” an, wieviel Spaß Emmerich und sein Coautor und Produzent Dean Devlin an ihrer Arbeit haben. Dieser Film strotzt nur so von ihrer Freude am Erzählen packender Abenteuer und stellt sich damit komplett in den Dienst des Publikums. Verleiher Fox, Kinobetreiber in aller Welt und vor allem das mit Sicherheit phänomenal zahlreiche Publikum (Branchenbeobachter rechnen mit mehr als einer halben Milliarde Dollar Boxoffice weltweit) werden Emmerich und Devlin dankbar sein für ihre Begeisterung für kompromißloses Unterhaltungskino. dd.
Originaltitel: Independence Day Sprache: Deutsch dts/Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch/Dt. f. Hörg. Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Will Smith (Capt. Steven Hiller), Bill Pullman (President Thomas J. Whitmore), Jeff Goldblum (David Levinson), Mary McDonnell (Marilyn Whitmore), Judd Hirsch (Julius Levinson), Margaret Colin (Constance Spano), Randy Quaid (Russell Casse), Robert Loggia (Gen. William Grey), James Rebhorn (Albert Nimziki), Harvey Fierstein (Marty Gilbert), Adam Baldwin, Brent Spiner, James Duval, Vivica A. Fox, Lisa Jakub, Ross Elliot Bagley, Mae Whitman, Bill Smitrovich, Kiersten Warren, Harry Connick jr.
Produktion: Dean Devlin Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1996 Bildformate: Widescreen Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Laufzeit: 147 min.
Filmpreise: Name: Oscar-Verleihung – Academy Awards Jahr: 1996 Kategorie: Beste Spezialeffekte Features: Audiokommentar, “The Day After Tomorrow”-Preview, Kinotrailer, TV-Spots, Making of, “HBO First Look”, Alternatives Ende, Storyboards, Bildergalerien
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