Fast asketisches (Schwert)Kampfdrama mit deutlicher Gewichtung auf Tragik denn auf Action: Eine überzeugende Abwandlung des Romeo-und-Julia-Stoffes. Shinobi bedeutet Ninja. Zwei Shinobi-Clans leben seit Jahrhunderten in einem abgeschiedenen Gebirgstal in brüchigem Frieden, bis sie von der Geschichte aufs Abstellgleis geschoben werden. Anno 1614 hat Tokugawa das Shogunat vereint. Die Kriegersippen stellen nun eine Bedrohung dar. Zum Schein ruft er sie zu einem Duell auf, um den Nachfolger des Shoguns zu bestimmen, tatsächlich aber, um die Shinobi zu vernichten. Je fünf werden bestimmt, gegeneinander anzutreten, darunter die unglücklich über ihre Stammesgrenzen hinweg verliebten Nachfolger Gennosuke Kouga (Jô Odagiri) und Oboro Iga (Yukie Nakama), die sich heimlich vermählt haben. Es ist kein Duell, sondern ein Abschlachten, genährt von 400 Jahre Hass eines Konflikts, dessen Grund längst vergessen wurde. Des Tötens müde, flieht Gennosuke mit seinen Gefolge, doch das Unausweichliche nimmt seinen blutigen Lauf. “Wir sind Waffen”, so definiert sich ein Volk, das im Schatten der Geschichte verschwinden muss. Es hat Angst, in einer neuen, friedlichen Weltordnung leben zu müssen. Jeder rennt ins Verderben, woran Gennosuke Pazifismus nichts ändern kann. So ist seine Geliebte dazu verdammt, ihn zu töten – sie hatte von Beginn an keine andere Wahl. Kaum zu glauben, dass hier ein altes Sega-Game seinen Weg auf die Leinwand gefunden hat. Denn von eher sporadischen “Matrix”-Zeitlupendynamiken und CGI-Panoramen abgesehen handelt es sich bei Ten Shimoyamas Werk um ein traditionelles Drama mit historisch verbrieftem Personal und Ereignissen. Nur die übernatürlichen Kampftechniken entspringen einer Comic-Fantasy, aber die würdevolle Inszenierung verzichtet auf übliche Gut-Böse-Schema und sträubt sich in ihrer versonnenen Art, den Ton eines Spektakels anzunehmen. Effekte geraten nicht zum Brimborium, sondern werden sinn- und maßvoll im Dienst der Handlung eingesetzt. Dazu birgt nahezu jede (meist ans “X-Men”-Universum angelehnte) Kreatur ihre eigene Tragik, mimisch unbeweglich, Emotionen wohlweislich verbergend, aber sehr wohl evozierend. Ohne dramaturgisches Aufhebens entspinnt sich eine leise Elegie um Sterben, Verlust und die Sinnlosigkeit des Tötens. Das ist sublim und subtil, bedient sich shintoistischer Dämonologie und erinnert ein wenig an den Klassiker “The Bride with the White Hair” – weit mehr als an bunte Opern wie “Hero”. tk.
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