James Bond, Harry Palmer und Co. standen für Matthew Vaughns bitterböse und harte Agentenparodie Pate, in der Colin Firth als Gentleman-Actionheld glänzt. Bei “Kick-Ass” hat Matthew Vaughn schon einmal mit Mark Millar zusammengearbeitet, dessen Comicromanreihe fürs Kino aufbereitet. Mächtig Arschtreten ist nun auch bei ihrer aktuellen Kooperation angesagt, zu der Millar mit Autor Dave Gibbons erneut die Graphic-Novel-Vorlage beigesteuert hat. “Kingsman: The Secret Service” hießt ihr neuer Streich, der lustvoll und böse das Genre Spionagethriller aufs Korn nimmt. Ein Agent lässt im Opener in einer Berghütte sein Leben, längs zweigeteilt durch die rasiermesserscharfen Klingen, die eine Kampfmaschine namens Gazelle an ihren amputierten Beinstümpfen befestigt hat. “Eggsy”, den Sohn des Toten, nimmt Jahre später Harry Hart, Mitglied der Titel gebenden Geheimdienstorganisation, unter seine Fittiche, bildet den Straßenjungen aus und gemeinsam legen sie einem fiesen Internet-Milliardär, der es auf die Weltherrschaft abgesehen hat, das Handwerk. Regisseur und Koautor Vaughn liebt Leinwandspione und -schurken jedweder Couleur. Hart, smart gespielt vom stets makellos gewandeten Colin Firth, ist ein Mix aus John Steed – mit “Schirm, Charme und Melone” versteht sich -, Len Deightons Harry Palmer und 007, “Eggsy”, in Person von Newcomer Taron Egerton, ein jugendlicher Draufgänger, der in jedem Superhelden-Blockbuster eine gute Figur machen würde. Den Part ihres gemeinsamen Feindes Valentine übernimmt Samuel L. Jackson, der herrlich überdreht den Superschurken gibt. Das gesagt, weiß man was einen erwartet. Wieder einmal wird die Welt in letzter Minute gerettet, ehe dies jedoch der Fall ist, ist Action angesagt – und zwar ordentlich und deftig. So schaltet Hart beispielsweise in einer (Hassprediger-)Kirche sämtlich anwesende Gemeindmitglieder im Alleingang aus. Ein furios choreographiertes Gemetzel, das nur noch durch das Finale – das (natürlich) in einer Bergfestung spielt, die 007-Designer Ken Adam nicht besser hätte entwerfen können- getoppt wird und bei dem in bewährter “Mars Attacks”-Manier taktgenau zum Soundtrack Köpfe zu Dutzenden platzen – Feuerwerk inklusive. Flüssig, schnell ist all das inszeniert, blitzsauber von George Richmond (“Wild Bill”) fotografiert. Schlitzohrig sind eingängige Rock’n’Roll-Klassiker platziert, die die Handlung ironisch kommentieren. Besonders schön anzusehen sind die Sets – vor allem das noble Schneidergeschäft, das als Kingsman-Hauptquartier dient, ein “Best of British” ist in Sachen Kostümdesign angesagt, entsprechend gibt es zum Film eine “costume to collection”-Linie, verantwortet von der vielfach ausgezeichneten Kostümdesignerin Arianne Phillips. Und wenn man von Eleganz spricht, darf man Sir Michael Caine nicht zu erwähnen vergessen, der hier mit gewohnt souveränem Understatement und “very sophisticated” den Ober-Kingsman namens Arthur gibt. geh.
Originaltitel: Kingsman: The Secret Service Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Diverse Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Diverse Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Colin Firth (Harry Hart), Samuel L. Jackson (Richard Valentine), Mark Strong (Merlin), Taron Egerton (Gary ‘Eggsy’ Price), Sir Michael Caine (Arthur), Sofia Boutella (Gazelle), Sophie Cookson (Roxy), Mark Hamill (James Arnold), Jack Davenport (Lancelot)
Produktion: Adam Bohling Produktionsland: Großbritannien Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,39/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 124 min.
Filmpreise: Name: Video Download Award Jahr: 2016 Kategorie: 250.000 bezahlte Downloads in 100 Tagen Features: Featurette, Bildergalerien, Trailer
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