Töten Menschen für nackte, tätowierte Haut? Kann ein deutscher Thriller spannend sein? Ja, lautet die definitive Antwort dieses Regiedebüts. Nachts auf den Straßen einer Stadt. Niemand nimmt Notiz, als eine junge Frau über den Asphalt taumelt – nackt und blutüberströmt. Ein kurzes Innehalten, hilflos und verzweifelt, dann rauscht ein Bus aus dem Nichts vorbei und fegt den Körper aus dem Bild. Eindrucksvoll beginnt dieser Thriller, mit dem “Tatort”-Autor Robert Schwentke kraftvolles Genrekino auch in Deutschland realisiert. Was nach diesem Schock-Entree in den nächsten knapp zwei Stunden folgt, bestätigt die Ambitionen des Anfangs: visuell und auch dramatisch. hart, schonungslos und spannend zeigt “Tattoo” den Albtraum einer Welt, in der ähnlich wie in “Anatomie” die Faszination für den menschlichen Körper alle Grenzen überschreitet. Grausam verstümmelte Leichen werden entdeckt, denen der Mörder Teile ihrer Haut entfernt hat. Partner wider willen Hauptkommissar Minks (Christian Redl) leitet die Ermittlungen mit der ihm eigenen Besessenheit und Methodik. Er erwischt Marc Schrader (August Diehl), einen jungen Polizeischulabsolventen, nach einer Discorazzia mit Drogen. Um seine berufliche Zukunft nicht zu ruinieren, muss Schrader nun für Minks arbeiten: In der Aufklärung der Mordserie, aber auch als Zugang zu einer Welt, in die Minks” Tochter Marie vor zwei Jahren spurlos abgetaucht ist. Aus der erzwungenen Partnerschaft reift bald gegenseitiger Respekt. Der mürrische Veteran zeigt Verletzlichkeit, der Neuling Leidenschaft und Verantwortungsgefühl. Gemeinsam dringt das ungewöhnliche Team in eine Szene vor, die sich mit guten Gründen vor der Außenwelt verbirgt. Hier wird für menschliche Haut teuer bezahlt. Mit Geld und der Ermordung derer, die die seltenen Tattoos eines berühmten japanischen Künstlers auf ihren Körpern tragen. Ist diese pervertierte Obsession von Sammlern nur ein Albtraum oder vielleicht schon Wirklichkeit? Die Befürchtung, dass “fantastisch” längst “realistisch” sein könnte, macht “Tattoo” noch beklemmender. Hochspannung garantiert Mit drastischer Offenheit streift der Blick von Regisseur Schwentke über Tatorte und durch Pathologiesäle, baut eine gespenstische Atmosphäre auf, die Entspannung bis zum Finale nicht zulässt. Ausweglosigkeit und Verlorenheit dominieren diesen Thriller, der seine Geheimnisse gut dosiert enthüllt. “Tattoo” demonstriert Spannung und Atmosphäre und in einer Liebesszene mit der undurchschaubaren Eisblondine Maya (Nadeshda Brennicke), dass auch lebende Körper sehr ästhetisch wirken können. Ein Trost!
Originaltitel: Tattoo Sprache: Deutsch Untertitel: Dt. f. Hörg. Regie: Robert Schwentke
Darsteller: August Diehl (Marc Schrader), Christian Redl (Hauptkommissar Minks), Nadeshda Brennicke (Maya Kroner), Ilknur Bahadir (Meltem), Jasmin Schwiers (Marie Minks), Johan Leysen (Frank Schoubya), Monica Bleibtreu (Oberkommissarin Roth), Joe Bausch (Günzel), Gustav Peter Wöhler (Scheck), Fatih Cevikkollu (Dix), Florian Panzner (Poscher), Ingo Naujoks (Stefan Kreiner)
Produktion: Jan Hinter Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2002 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 105 min. Features: Making of, Trailer
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