Zunächst war er grau, dann schließlich grün, aber immer der Erstgeborene. Unter den solistischen Marvel-Wundern von Comicgenie Stan Lee ist der Hulk chronologisch ein Leader. Im Mai 1962 und damit Monate vor Spider-Man und Jahre vor Daredevil und The Silver Surfer geboren, wurde der grüne Grobian in den Comics eine Sympathie-, im Fernsehen (1978-82) aber eine Witzfigur. Vom kleinformatigen Hulk in zumindest modisch reizlosen Bermudashorts, der im Körper von Mr. America Lou Ferrigno polterte, sind nur schlechte Erinnerungen geblieben. Dass mit Ang Lee (“Tiger & Dragon”) einer der renommiertesten Regisseure der Kinowelt für diesen über 120 Millionen Dollar teuren Unterhaltungsriesen gewonnen werden konnte, hat die Wahrnehmung des Projekts auch bezüglich seiner Darsteller völlig verändert. Oscarpreisträgerin Jennifer Connelly (“Beautiful Mind”) schwärmt von einem Actionfilm, einem Comicabenteuer und einem Psychodrama, Ang Lee selbst von der reizvollen Vater-Sohn-Dynamik. Diese zieht sich durch seine qualitätskonstante Filmographie und gibt auch diesem Action-Event den dringend benötigten zwischenmenschlichen Schwerpunkt. So sympathisiert man mit Bruce Banner, der dank einer traumatischen Kindheit und einem dominanten, mitunter dämonischen Vater (Nick Nolte) emotional nicht aus sich herausgehen kann. Aber man solidarisiert sich auch mit dem Hulk, der genau diese Barriere nicht hat und Gefühle wie Kräfte auslebt. Entstanden ist diese Persönlichkeitsspaltung, als Bruce (Australiens Newcomer Eric Bana) mit Freundin Betty (Connelly) an Experimenten zur beschleunigten Zellheilung arbeitet und durch eine Überdosis Gammastrahlen in seiner Genstruktur verändert wird. Im Zorn, bei der geringsten Ausschüttung von Adrenalin, mutiert der schmächtige Wissenschaftler zum unzerstörbaren Powerpaket mit unglaublichen Regenerationsfähigkeiten. Banner leidet unter diesen unkontrollierbaren Eruptionen, genießt sie aber auch als Befreiung von den Fesseln, die er seit seiner Kindheit trägt. Als die Armee jedoch in seinen Goliath-Genen die Chance zur Züchtung von Supersoldaten wittert, entflieht der Hulk dem Labor und zeigt, was er enthemmt leisten kann. In einer digital perfekt realisierten Effektshow duelliert er sich mit monströsen Hunden, glänzt mit seinen legendären Meilensprüngen, hüpft von Felsklippen auf Hubschrauber, spielt Hammerwerfer mit Panzern und Räumungskommandos in den Straßen von San Francisco. So darf es weitergehen – und wird es in Hollywood wohl auch. Denn nach dieser Ouvertüre bekommt der Mann, der so spektakulär Rot sieht, für neue Abenteuer garantiert grünes Licht.
Originaltitel: Hulk Sprache: Deutsch/Englisch Untertitel: Deutsch/Engl. f. Hörg. Regie: Ang Lee
Darsteller: Eric Bana (Bruce Banner), Jennifer Connelly (Betty Ross), Sam Elliott (General Ross), Josh Lucas (Glenn Talbot), Nick Nolte (Vater), Paul Kersey (David Banner (jung)), Cara Buono (Edith Banner), Todd Tesen (Ross (jung)), Kevin Rankin (Harper), Celia Weston (Mrs. Krenzler), Mike Erwin (Bruce Banner (Teenager)), Lou Ferrigno (Sicherheitswache), Stan Lee (Sicherheitswache), Regi Davis (Sicherheitswache), Craig Winston Damon (Sicherheitswache)
Produktion: Gale Anne Hurd Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2003 Bildformate: 1:1,85/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Laufzeit: 132 min.
Kritik: Hollywoods Vorzeige-Intellektueller Ang Lee (“Sinn und Sinnlichkeit”) nahm sich einer weiteren Stan-Lee-Comicvorlage an und lässt, anders als seine Vorgänger, die Hauptfigur nach dessen tief in ihm schlummernden wahren Ich suchen. Gespielt wird dieses sensible Monster sehr eindrucksvoll von Eric Bana (“Black Hawk Down”), dem Jennifer Connelly (“A Beautiful Mind”) liebend zur Seite steht, während Nick Nolte als Mad Scientist brilliert. Mit mächtigen Effekten und toller Besetzung bestückt, sollte diese Bestie kräftig punkten.
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