Wie bei dem filmischen Husarenstück des Ex-Stuntmans Hardy Martins spielen auch in der französischen Produktion “Taxi” Cascadeure eine Hauptrolle. Meisterschaftserprobte Rallye- und Rundkursfahrer zeigen in den stärksten Szenen dieses munteren Gute-Laune-Werks ihr wahrlich erstaunliches Können – doch “Taxi” hat noch mehr zu bieten: ein gutes Skript, sympathische Hauptdarsteller und ungewöhnliche Bilder aus der Hafenmetropole Marseille. Als Mentor des Films zeichnet niemand Geringerer als Regie-Star Luc Besson verantwortlich. Wie zuletzt schon bei Gary Oldmans “Nil by Mouth” trat er als Produzent in Erscheinung und schrieb außerdem noch das Drehbuch. Regie bei dem mitreißenden Action-Spaß führte der 56jährige Pariser Komödien-Veteran Gérard Pirès (“Die Filzlaus kehrt zurück”). In den Achtzigern verdingte er sich als Werbefilmer für große Autofirmen und konnte sich daher bestens für eine temporeiche Komödie empfehlen, in dem das schnelle Fahren durch enge und verkehrsreiche Straßen den höchsten Unterhaltungswert der Produktion ausmacht. Schon die ersten Szenen stimmen vorzüglich auf das Weitere ein. Daniel (ungeheuer präsent: Samy Nacéri) rast auf seinem Moped durch Marseille, in den Kurven effektvoll funkensprühend – und die Filmkamera folgt seinen Bewegungen stets aus allernächster Nähe. Verblüffend nur, daß diese spektakulären Bilder durch einen Song unterlegt sind, der die falschen Assoziationen weckt: die Erkennungsmelodie von “Pulp Fiction”. Doch Pirès unterläuft elegant die dadurch aufgebauten Erwartungen. “Taxi” stellt sich als ein geradliniges buddy-movie heraus, gespickt mit erstklassigen, frechen One-Linern und jeder Menge beeindruckender Stunts. Geschickt baut Pirès zwei Handlungsstränge auf und verknüpft sie zum richtigen Zeitpunkt ganz ungezwungen miteinander. Daniel, ein leidenschaftlicher Taxifahrer, betrachtet die Straßen von Marseille als seine ganz persönliche Rallye-Strecke. Emilien (sympathisch: Frédéric Diefenthal), ein kleiner Polizist, der schon acht Mal durch die Führerscheinprüfung gerasselt ist, erwischt ihn bei Tempo 200 und wittert sofort seine große Chance. Mit Daniel als Fahrer könnte er endlich die berüchtigte Mercedes-Gang dingfest machen, eine deutsche Bankräuber-Bande, die der französischen Polizei schon seit Monaten gehörig auf die Nerven geht. Da er keine andere Wahl hat – ein Nein würde ihn seine Taxi-Lizenz kosten – geht Daniel auf den Deal ein. Atemberaubende Verfolgungsjagden durch das malerische Marseille wechseln sich fortan mit reibungslos eingebauten Flirt-, Liebes- (Marion Cotillard und Emma Sjöberg als erotische Highlights) sowie witzigen Dialogszenen ab. Eine narrative Struktur, die zwar nicht gerade neu ist, doch Pírès versteht es mittels geschickter Inszenierung, damit eine erstaunlich große Wirkung zu erzielen. Sein Leinwand-Comeback besitzt jugendlichen Esprit, einen modernen Look und diesen gewissen Flair, der das Gefühl vermittelt, die Welt stünde einem offen. Autofahren steht bei Pirès für Aufbruch, Abenteuerlust und Adrenalinkicks. Mit allen Mitteln des Action-Kinos zollen die Filmemacher einem Ideal Tribut, das hier endlich mal wirklich beim Wort genommen wird: dem Leben auf der Überholspur. Gelingt es dem Marketing, die französische Produktion als Genre-Film mit Hollywood-Format zu positionieren, dürfte einem Erfolg bei der Fun-Generation nichts mehr im Wege stehen. lasso.
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