Steven Soderberghs weibliche Action-Antwort auf Jason Bourne heißt Mallory Kane und wird furios-fulminant von Mixed-Martial-Arts-Meisterin Gina Carano verkörpert. In einem Girlfight mit Kollegin Evelyn “Salt” in schlanker Gestalt von Angelina Jolie würde die super durchtrainierte Agentin Kane bezüglich schierer Kampfkraft zweifellos die Oberhand behalten. Umgekehrt ist Carano als Schauspielerin (abgesehen von ihren Auftritten in der TV-Serie “American Gladiators”) ein unbeschriebenes Blatt, was dank geschickter Inszenierungsstützen nahezu optimal kaschiert wird. Darüber hinaus hat Drehbuchautor Lem Dobbs (Soderberghs “The Limey” von 1999) den insgesamt konventionell gestrickten Agententhriller präzise auf die Stärken der Protagonistin maßgeschneidert. So ist die Black-Ops-Agentin eine schlagkräftige Schönheit, deren Ernsthaftigkeit und Wortkargheit ihr ein cool-mysteriöses “Dirty Harriet”-Flair verleihen. Vorgestellt wird Mallory Kane in einem entlegenen Diner im nordamerikanischen Nirgendwo, wo sie ihren ehemaligen Kollegen Aaron (“G.I. Joe” Channing Tatum) trifft und sich mit ihm alsbald einen brutalen Fight bis ans Messer liefert. Die am Arm verletzte Mallory zwingt daraufhin einen jungen Gast, mit ihr in seinem Auto zu fliehen. Während der Flucht beginnt sie ihm zu erzählen, wie sie in die prekäre Lage geraten ist. In langen Rückblenden erfährt man von einer Geiselbefreiungsaktion eines chinesischen Journalisten in Barcelona. Anschließend wird sie von ihrem Boss und ehemaligen Liebhaber Kenneth (Ewan McGregor) nach Dublin geschickt – in eine tödliche Falle. Im Fadenkreuz der eigenen Organisation muss Mallory mehrere Angriffe auf ihr Leben abwehren und gleichzeitig der eingeschalteten Polizei entkommen. Auf Umwegen kehrt sie in die USA zurück, um ihren blutigen Rachefeldzug gegen die Verräter konsequent zu Ende zu bringen. Soderbergh umgibt seine agil-athletische Hauptdarstellerin an internationalen Schauplätzen mit einer hochkarätigen Starbesetzung. In kleinen Rollen zu sehen sind Michael Douglas als Drahtzieher im Hintergrund, Antonio Banderas als skrupelloser Klient, und Michael Fassbender spielt einen britischen Geheimagenten, der in einem hervorragend doppeldeutig choreographierten Kampf atem(be)raubende intime Bekanntschaft mit Mallorys Oberschenkeln macht. Soderbergh nutzt Carano als besten Effekt seines spartanisch-schön gefilmten Adrenalin-Actioners und hält die Kamera im Gegensatz zur aufgeregten “Bourne”-Reihe eher ruhig und den Schnitt in nachvollziehbarer Geschwindigkeit. Experimentierfreudig zeigt sich Soderbergh dennoch, so reichen die Aufnahmen von kühl-blaugrau zu überbelichteten grellgelb, und er wartet zudem mit einigen ungewöhnlichen Kamerawinkeln und Bildkompositionen auf. Bei den Fightszenen setzt der stimmige Instrumentalscore von David Holmes zumeist aus, was den angestrebten Realitätsfaktor zusätzlich hochschraubt. Insgesamt ist “Haywire” kurzweilig-elegante Action mit experimentellem Touch und einer faszinierenden Protagonistin. ara.
Darsteller: Gina Carano (Mallory Kane), Channing Tatum (Aaron), Ewan McGregor (Kenneth), Michael Douglas (Coblenz), Antonio Banderas (Rodrigo), Michael Fassbender (Paul), Bill Paxton (John Kane), Michael Angarano (Scott), Mathieu Kassovitz (Studer), Debby Lynn Ross (Kellnerin), Julian Alcaraz (Victor), Eddie J. Fernandez (Barroso)
Produktion: Gregory Jacobs Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Medienanzahl: 1 Laufzeit: 89 min. Features: Featurettes, Trailer, Wendecover
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