Nach all den smarten Jungs, den lässigen Gangstern und charmanten Nichtsnutzen, die George Clooney in den letzten Jahren spielte, wird er jetzt ernst, jedenfalls einen Film lang. Doch der Umschwung zum tiefgründigen Charakter, zum Wissenschaftler Dr. Chris Kelvin in Steven Soderberghs Neuverfilmung von “Solaris”, ändert wenig an seinem Image als “sexiest man alive”. Im Gegenteil, diese Figur fügt Clooney eine Tiefe hinzu, eine postmoderne Melancholie, die ihn verletzbarer und romantisch interessanter macht als sein bodenständiger Charme zuvor. Dr. Kelvin bricht von der Erde auf, um einen Freund im All zu retten. Wir befinden uns in der Zukunft, eine Reise zu fernen Planeten ist nicht ungewöhnlich, und “Solaris” ist einer der fernsten. Der Kommandant der Raumstation, die den Planeten umkreist, sendet einen letzten Hilferuf, bevor die Station jeden Kontakt nach außen abbricht und Clooneys Nachforschungen beginnen… Meisterhaft greift Regisseur Soderbergh die bedrohliche Atmosphäre auf, in der mysteriöse Dinge geschehen. Die wenigen Bewohner der Raumstation verbergen Geheimnisse, an denen sie schwer tragen. Aber schon nach kurzer Zeit merkt Clooney, was hier passiert: Die stärksten Erinnerungen, die konzentriertesten Wünsche der Wissenschaftler nehmen menschliche Gestalt an und erscheinen als Gäste, als virtuelle Mitbewohner. In Clooneys Fall handelt es sich um die Erinnerung an seine Frau Rheya, deren lang zurückliegenden Selbstmord er nie verwunden hat. Eines Morgens sitzt sie in seiner Schlafkabine – Rheya, oder ein getreues Abbild dessen, was er von ihr im Gedächtnis behielt. Aber während er anfangs das Rätsel dieser plötzlichen Erscheinung noch analytisch lösen möchte und hauptsächlich die Rettung der Raumstation plant, erliegt er allmählich der Versuchung einer zweiten Chance: Ob es nun Rheya ist oder Rheyas Kopie, hier bietet sich für Clooney die Möglichkeit, eine Liebesgeschichte noch einmal zu erleben und vielleicht zu einem glücklicheren Ende zu führen. Der Film wird zum sehnsüchtigen Spiel mit der Vergangenheit, zur betörenden Geschichte um Schmerz und Schuld, zur Meditation über das Leben und die verlorene Liebe. In ungewöhnlicher Umgebung werden Gefühle ausgelotet, wird die Frage aufgeworfen, wie weit man zu gehen bereit wäre für eine zweite Chance. Die Reise nach außen, in die Tiefe des Universums, verwandelt sich also zu einer Reise nach innen – ein Trick, mit dem der Planet Solaris schon früher die Gemüter verführte. Andrej Tarkowskij hat den Stoff 1972 zu einem Kultfilm verarbeitet, bevor Clooney und Soderbergh sich dem Thema nun von der emotionalen Seite widmeten. Ursprünglich jedoch stammt das Buch von Stanislaw Lem, der 1961 bereits den Kosmonauten Kelvin erdachte, um ihn auf dem Ozean von Solaris den vielfältigen Formen von Vorherbestimmung und Neubeginn auszusetzen. Mit von der Partie diesmal ist auch Ozean-Experte James Cameron (“Titanic”) als Produzent, der sich mit dem einzigartigen “Solaris” ein Traumprojekt erfüllte.
Originaltitel: Solaris Sprache: Deutsch/Englisch/Spanisch Untertitel: Deutsch/Englisch/Spanisch/Dt. f. Hörg. Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: George Clooney (Chris Kelvin), Natascha McElhone (Rheya), Viola Davis (Dr. Helen Gordon), Jeremy Davies (Snow), Ulrich Tukur (Gibarian), John Cho (DBA-Abgesandter 1), Morgan Rusler (DBA-Abgesandter 2), Shane Skelton (Gibarians Sohn), Donna Kimball (Frau Gibarian), Michael Ensign (Freund 1), Elpidia Carrillo (Freund 2), Kent Faulcon (Patient 1), Lauren Cohn (Patient 2)
Produktion: James Cameron Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2002 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 94 min. Features: Audiokommentar, Featurette: HBO-Special, Featurette: Solaris – Behind the Planet, Drehbuch in 250 Standbildern
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