Filme von und mit jungen Leuten für ein junges Publikum sind nicht gerade die leichteste Kino-Übung. Regisseur Dennis Gansel, jugendlicher Jahrgang 1973, schafft eine unverkrampfte Teenie-Komödie zum Thema erste Liebe, Erotik und Sexualität. Ganz ohne Klischeemuster kommt zwar auch das Drehbuch von Maggie Peren und Christian Zübert nicht aus, doch Gansels Regie und sein unprätentiös überzeugendes Darstellerensemble haben Charme und einfache Leichtigkeit. “Immer die Radfahrer” hieß eine Heinz-Erhardt-Klamotte in den 50er Jahren. War der Drahtesel da noch konventionell im Einsatz zwecks Ausflugs in die Berge, dient er in Gansels Film einer der drei jungen Heldinnen als im Straßenverkehr nicht gerade unauffälliger “Vibrator-Ersatz”. Die hübschen Freundinnen Inken, Victoria und Lena, 18, 19 und 17 Jahre und in derselben Volleyballmannschaft sportlich aktiv, sind nämlich auf der Suche nach dem lang ersehnten Orgasmus. Flirts und Freunde schaffen das irgendwie nicht so richtig, und Not macht erfinderisch. Dabei setzt Gansel mehr auf eine freundliche, fröhliche Komik als auf plumpe Plotteneffekte. Es gelingt ihm auch, keinen falschen Ton oder gar schlüpfrigen Humor aufkommen zu lassen. Vielmehr verlässt er sich auf amüsante Charakterisierungen und Typisierungen seiner Figuren, die er mag und nicht karikiert. Dass es unter den Jungs dabei etwas deftiger zugeht als bei den deutlich romantischer veranlagten Mädchen, schafft Stimmung und Identifikationsmöglichkeiten fürs Publikum. Und dann gibt es auch noch ein bisschen die Elterngeneration: Ulrike Kriener als überfürsorgliche und leicht überdrehte Mutter und Familientherapeutin und Germain Wagner als alleinerziehenden Vater mit schicker Freundin. Alles vielleicht ein bisschen déjà vu, aber dennoch ist der Film ein durchaus komisch-unterhaltsames Leichtgewicht. Des allzu dick aufgetragenen Matratzen-Kalauers am Schluss hätte es allerdings nicht bedurft, solch Altherrenwitz-Niveau lässt die jugendliche Komödie alt aussehen. Mit einer gewissen Wehmut erinnert man sich spätestens dann an “Mädchen, Mädchen” von Roger Fritz, 1966 in München gedreht, mit Helga Anders und Klaus Löwitsch: keine Komödie, aber auch junges Kino. fh.
Darsteller: Diana Amft (Inken), Karoline Herfurth (Lena), Felicitas Woll (Victoria), Andreas Christ (Nick), Max Riemelt (Flin), Florian Lukas (Karsten), Martin Reinhold (Dirk), Frederic Welter (Tim), Max Richter (Schädel), Arzu Bazman (Chayenne), Josephine Jacob (Tina), Alexandra Schiffer (Julia), Germain Wagner (Gero), Ulrike Kriener (Ingrid)
Produktion: Molly von Fürstenberg Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2001 Bildformate: 1:1,85/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 85 min. Features: Audiokommentare, nicht verwendete Szenen, alternatives Ende, Castingszenen der Hauptdarsteller, Storyboard-Vergleich, Fotogalerie, Dokumente von den Dreharbeiten, Produktionsnotizen, Cast & Crew-Infos
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