Große Regisseure wie Frank Capra, Preston Sturges und Howard Hawks, großartige Leading Men wie Cary Grant, Jimmy Stewart und Clark Gable: Das gab’s nur einmal, das kommt nie wieder. Oder doch? Jetzt kommen Chris Columbus und Hugh Grant! “Nine Months”, das US- Remake der französischen Hit-Komödie “Neuf mois” über Freud und Leid von Schwangerschaft aus Männersicht, demonstriert eine ausgeklügelte Leichtigkeit, die an die charmante Luftigkeit der großen US-Komödien der dreißiger Jahre erinnert. Hugh Grants Darstellung des Kinderpsychologen Samuel, der zwischen naiv-chauvinistischer Unabhängigkeit und schwangerschaftsbejahender Reife wählen muß, läßt die schauspielerische Leichtfüßigkeit eines Cary Grant assoziieren. Wie Cary kombiniert Grant-Thronfolger Hugh britische Cleverness mit amerikanischer Schnodderigkeit. Sein phänomenaler Erfolg scheint Grant gut zu tun – “Nine Months” demonstriert ein enormes schauspielerisches Selbstbewußtsein. Nicht minder beindruckend ist Tom Arnolds liebenswerter Autoverkäufer Marty, ein Redneck- Rauhbein mit Herz, der beweist, daß Arnold, der im vegangenen Jahr als komödiantisches “True Lies”-Highlight Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis locker an die Wand spielte, mehr Charme und Witz hat, als ein TV-Schirm je fassen konnte. In “Nine Months” beweisen sowohl Grant als auch Arnold endgültig, daß sie definitiv zu den ganz großen Namen der gegenwärtigen Kinokomödienlandschaft gehören. Auf der schauspielerischen Habenseite schlagen außerdem noch ein abermals gekonnt schmollender Jeff Goldblum sowie ein herrlich hyperhysterischer Robin Williams zu Buche (Williams’ russischer Gynäkologe mit Sprachproblemen schlägt selbst Jack Nicholsons und Steve Martins Zahnärzte im ersten und zweiten “Little Shop of Horrors”). Die heile Welt von Samuel nimmt Schaden, als seine Freundin Rebecca (Julianne Moore) ihre Schwangerschaft ankündigt. Unabhängigkeit und Porsche aufgeben zu müssen, jagt Samuel einen großen Schreck an. Klar, befindet Martys Frau (Joan Cusack), Samuel hat Angst vor dem Erwachsenwerden. Marty dagegen, wie Samuel auf seine Art ebenfalls nicht mehr als ein ewiger Lausbube, hat und liebt schon mehrere Kinder. Wie diese beiden so grundsätzlich verschiedenen Männer (oder doch nicht?) zu Freunden werden und dabei voneinander für’s Leben lernen, ist zwar klassischer Billy Wilder und somit überhaupt nicht neu, aber Chris Columbus, der sowohl für das (Remake-)Buch als auch für die Regie verantwortlich zeichnet, kredenzt in “Nine Months” eine ausgewogene Kombination aus vertrauter Dramaturgie und detailverliebter narrativer Spielerei, die wohlig-bestechend zwischen Lachsalve und Tränendrüse alteriert. “Nine Months” kombiniert die vielen Qualitäten der vielen Filmerfolge von Chris Columbus und erreicht wie sein Hauptdarsteller eine Reife, die ihn in die Nähe der großen Komödienregissere der goldenen Jahre des guten alten US-Kinos rückt. Natürlich lernt Hughie in “Nine Months” das Erwachsenwerden, das Vaterwerden und seinen neuen Wagen schätzen, denn das ist seine Aufgabe in diesem Film, den er mit Bravour besteht. Ganz wie im richtigen Leben, möchte man hoffen! dd.
Originaltitel: Nine Months Sprache: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch Regie: Chris Columbus
Darsteller: Hugh Grant, Julianne Moore, Tom Arnold, Joan Cusack, Jeff Goldblum, Robin Williams, Joey Simmrin, Ashley Johnson, Mia Cottet
Produktion: Anne Francois Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1995 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 2.0 Laufzeit: 99 min. Features: Original Kinotrailer
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.