Die zweite Tommy-Jaud-Adaption nach “Vollidiot” hat seine stärksten Momente, wenn “Soloalbum”-Regisseur Gregor Schnitzler auf exaltierten “Hangover”-Humor setzt. Während Tommy Jaud 2010 mit “Hummeldumm” den erfolgreichsten deutsche Roman des Jahres ablieferte, kommt nun nach “Vollidiot”, der 2007 mit Top-Comedian Oliver Pocher in der Titelrolle mehr als 800.000 Besucher begeisterte, die zweite Adaption eines Jaud-Bestsellers auf die Leinwand. Im Zentrum von “Resturlaub” steht mit dem Bamberger Brauerei-Marketingmanager Pitschi Greulich einer jener Thirtysomethings, den die Bindungsangst zu unüberlegten Handlungen treibt. In diesem Fall verschlägt es den von “Tatort”-Kommissar Maximilian Brückner verkörperten Pitschi nach Argentinien, was Regisseur Gregor Schnitzler die Gelegenheit gibt, unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Mentalitäten auf komische Art aufeinander prallen zu lassen. Allerdings neigt der Experte für verfilmte Literatur (“Soloalbum”, “Die Wolke”) dazu, die Gags wie eine Zitrone bis zum letzten Tropfen auszuquetschen und auch Brückner selbst vielleicht ein paar Mal zu oft ins gleiche Fettnäpfchen stolpern zu lassen. Gut ist “Resturlaub” immer dann, wenn Schnitzler auf exaltierten, ja fast schon makaber-sarkastischen Humor im “Hangover”-Stil setzt. So gehören die grausam-blutige Selbstverstümmelungsszene auf der Flughafentoilette, ein Kokain-Trip, der die Verwüstung eines Luxus-Restaurants nach sich zieht, sowie die Sex-Orgie mit einer feurigen Spanisch-Lehrerin (optischer Leckerbissen: die noch unbekannte Schweizerin Melanie Winiger), inklusive einer Erektions-fördernden Chili-Sauce, die man unangenehmer Weise rektal einführen muss, zu den Highlights. Comedians wie Martina Hill, bekannt als Heidi-Klum-Double aus “Switch Reloaded”, Matthias Matschke (“Ladykracher”) oder Dave Davis alias “Der Toilettenmann” hätten sich in ihren Nebenrollen als nervige Frau des besten Freundes, argentinischer Kneipenbesitzer bzw. fußballbegeisterter Pfarrer vielleicht ein wenig zurücknehmen und das Sketchartige mit dem Schauspiel tauschen sollen. Positiv fällt der fetzige Rock-, Pop- und natürlich Tango-Soundtrack ins Gewicht, der neben Lenkas Titelsong “Roll with the Punches” auch “Whatta Man” (Salt-N-Pepa feat. En Vogue) und ein Remix des Sinatra-Klassikers “I’ve Got You Under My Skin” enthält. Den schnulzigen Fußball-Evergreen “Es gibt nur ein’ Rudi Völler” hätte man allerdings nicht fünf Mal anspielen müssen. lasso.
Darsteller: Maximilian Brückner (Pitschi Greulich), Mira Bartuschek (Biene), Stephan Luca (Arne), Antoine Monot, Jr. (Checko), Dave Davis (Pfarrer Bouba), Martina Hill (Biggy/Ente), Melanie Winiger (Luna), Jeff Burrell (Jason), Fred Stillkrauth (Seppelpeter), Lina Beckmann (Steffi), Leonardo Nigro (Pedro), Matthias Matschke (Stefano), Manuela Wisbeck (Adelheid), Peter Rappenglück (Pfarrer Braun), Ivanka Brekalo (Miriam)
Produktion: Christiane Ruff Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 97 min. Features: Audiokommentar, Trailer, TV-Spots, Making of, Outtakes
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