In dem Serienmörder-Thriller “Denn zum Küssen sind sie da” aus dem Jahr 1997 schlüpfte Ausnahmeschauspieler Morgan Freeman (“Sieben”) erstmals in die Rolle des Alex Cross. Nun gibt es ein Wiedersehen mit dem distingierten schwarzen Polizeipsychologen in dem spannungsvollen Entführungsreisser “Im Netz der Spinne”, der abermals auf einem Krimibestseller von James Patterson basiert. In der Buchreihe erschien dieser vor dem zuerst verfilmten Roman, und auch am Boxoffice hatte die zum Sequel umfunktionierte Story einen Vorsprung. Mit 17,1 Mio. Dollar war das US-Startwochenende um immerhin vier Mio. Dollar besser. Nachdem der erste Teil von Gary Fleder allzu deutlich die Erfolgsmerkmale von “Sieben” trug, setzt der Neuseeländer Lee Tamahori (“Die letzte Kriegerin”) in seiner dritten Hollywood-Studioarbeit weniger auf visuelle Mätzchen, als vielmehr auf grundsolide Spannung. Mit “Im Netz der Spinne” ist ihm ein souveräner Thriller gelungen, der sich vor allem durch sein straffes Tempo auszeichnet. Die von Marc Moss adaptierte Story beginnt mit einer dramatischen Eröffnungssequenz, in der Polizeiass Cross seine Partnerin verliert. Von Schuldgefühlen geplagt, zieht er sich vom Dienst zurück. Doch acht Monate später wird er unfreiwillig in einen sensationellen Kidnappingfall verwickelt. Die Senatorentochter Megan wird von ihrem Lehrer Soneji (Michael Wincott als Ungeheuer mit samtweicher Stimme) direkt vor der Nase des Secret Service entführt. Das Motiv des narzisstischen Sonejis ist jedoch nicht ein erkleckliches Lösegeld, sondern sein Verlangen nach Aufmerksamkeit der Medien und von Cross, mit dem er sich im psychologischen Katz- und Mausspiel messen will. Cross bestreitet die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der in Ungnade gefallenen Secret-Service-Agentin Jezzie Flannigan (Monica Potter aus “Patch Adams”). Während sich im Roman eine (nicht allzu realistsiche) Affäre zwischen den beiden entspinnt, bleibt ihr Verhältnis in Tamahoris Film strikt erotikfrei professionell. Ihre Verbindung fundiert hier vielmehr darauf, dass beide beruflich angeschlagen sind und sich mit der Rettung Megans rehabilitieren wollen. Doch Soneji erweist als eiskalt und gerissen. Er hinterlässt etliche Leichen auf seinem Weg zum angestrebten Ruhm. Bis zur verblüffenden Schlusspointe entspinnt sich ein äußerst ordentliches Suspensenetz. Eines der Highlights ist eine aufregend (wenn auch nicht logisch wasserdicht) orchestrierte Lösegeldübergabe, für die Cross durch ganz Washington sprinten muss. Freeman gibt einmal mehr eine hervorragende Performance. Mühelos versieht er seine Figur trotz spärlicher Plothilfe durch seine schiere Gegenwart mit Herz und Seele. Potter wirkt dagegen ein wenig hilflos, da sie nicht über das Charisma der “Denn zum Küssen sind sie da”-Heldin Ashley Judd verfügt, um gegen Freeman zu bestehen. Die Produktionswerte sind guter Durchschnitt, ebenso wie der geschickt unauffällig nervenaufreibende Soundtrack: Alles im Dienst eines Thrillers, der nicht mehr will als unterhalten und dieses Versprechen auch einlöst. ara.
Originaltitel: Along Came A Spider Sprache: Deutsch/Englisch/Tschechisch Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch/Arabisch/Bulgarisch/Dänisch/Dt. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Niederländisch/Norwegisch/Polnisch/Portugiesisch/Rumänisch/Schwedisch/Tschechisch/Ungarisch Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Morgan Freeman (Alex Cross), Monica Potter (Jezzie Flannigan), Michael Wincott (Gary Soneji), Dylan Baker (Ollie McArthur), Mika Boorem (Megan Rose), Anton Yelchin (Dimitri Starodubov), Kim Hawthorne (Agent Hickley), Jay O. Sanders (Kyle Craig), Billy Burke (Ben Devine), Michael Moriarty (Senator Hank Rose), Penelope Ann Miller (Elizabeth Rose)
Produktion: David Brown Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2000 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.0 Laufzeit: 99 min. Features: Making Of, Kinotrailer
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