Thriller-Kammerspiel aus versierter Independent-Hand um einen Mann, der allein in einem Betonbunker ums Überleben kämpft. Das High Concept hat sich der im Schwarzwald aufgewachsene Stephen Manuel bei Vincenzo Natalis Sci-Fi-Hit “Cube” entliehen, wobei er aus den hellen High-Tech-Räumen in einen betonierten Tresor umgezogen ist, dessen düstere Grauwerte eher an “Saw” erinnern. Das unabhängig finanzierte Low-Budget-Projekt hat der gebürtige Ire im Stile amerikanischer Genreware inszeniert – ganz wie seine bisherigen Filme, die meist nur auf DVD erschienen. Mit dem klaustrophobischen Survival-Alptraum, der seinem Hauptdarsteller und auch dem Zuschauer einiges abverlangt, empfiehlt sich der Regisseur des ersten deutschen, wenn auch nur nachträglich konvertierten, Indie-3D-Films für höhere Aufgaben. Ausgangspunkt ist Mark, der mit Amnesie in einer tresorartigen Kammer erwacht, eingesperrt hinter meterdicken Stahl und Beton. Sein einziger Gefährte: eine tote Ratte. Hartnäckig einen Scherz von Kollegen vermutend, ohne Wasser, Nahrung und Handyempfang, wird er sich die nächsten Tage vom Anzugträger zum Höhlenmenschen zurückentwickeln. Denn niemand kommt ihm zu Hilfe. So beginnt er sich mit schwerem Werkzeug aus einem Spind durch die Wand zu meißeln – wo die nächste, gleiche Zelle liegt. Allerdings mit einer weiteren Gefangenen, die kein Wort deutsch versteht. Auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Betonhölle, die Teil eines sardonischen Spiels sein kann oder auch nicht, verschlechtert sich der körperliche und geistige Zustand des Protagonisten rapide. Axel Wedekind (“Rohtenburg”) spielt ihn als derben Kerl, der mit zynischem Dauerkommentar laut denkt und seine vulgären Schimpftiraden an die vermeintlichen Hintermänner und ihre unsichtbaren Überwachungskameras richtet. Die abgenudelte Sprücheklopferei nimmt einiges an Realismus und psychischer Härte aus dem ausweglosen Schauspiel, das ihn bald mehr mit nacktem Überleben denn Ausbruchsversuchen beschäftigt. Spekulationen führen ins Nichts, was Manuel zu keiner Nihilismus-Studie verführt, sondern ihn in den Schranken des Unterhaltungsfilms alle Register ziehen lässt: Spannung, aber auf locker-sarkastische Art, die immer den Willen zur inszenatorischen Variation zeigt. Das ist dreckiges, keineswegs perfektes Kintopp, bei dem man Dank des Speiseplans des Insassen (Maden aus einer toten Ratte, Urin aus dem eigenen Schuh) einen unempfindlichen Magen benötigt. Auch musikalisch wird ein großes Repertoire ausgepackt, wenn die Figur zwischen Fieberwahn und Hoffnungsschimmer pendelt. So intensiv wie “Buried” fällt das nicht aus. Aber es ist für Manuel ein wahrer Showcase aus schonungslosem Ausbruchsfilm mit “Lost”-Paranoia und einem Ende, das sich auf “Predator”-Terrain begibt. tk.
Originaltitel: Iron Doors Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Stephen Manuel
Darsteller: Axel Wedekind (Mark), Rungano Nyoni (Deka)
Produktion: Axel Wedekind Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 77 min.
Kritik: Als Mischung aus der “Cube”-Prämisse und dem Look aus “Saw” präsentiert sich das unabhängig produzierte Low-Budget-Projekt von Regisseur Stephen Mauel (“Der letzte Lude”). Mit dem klaustrophobischen Survival-Albtraum, der seinem Hauptdarsteller (Axel Wedekind aus “Rohtenburg”), dessen Sprücheklopferei allerdings einiges an Realismus aus dem ausweglosen Schauspiel nimmt, und auch dem Zuschauer einiges abverlangt, empfiehlt sich der Regisseur des ersten deutschen, wenn auch nur nachträglich konvertierten, Indie-3D- Films für höhere Aufgaben.
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