Vom Himmel hoch da kommt sie her, jedenfalls bei der TV Show “Sit up, Britain”, und fällt beim Fallschirmsprung vor laufender Kamera in die Schweinesch… Bridget Jones (Renée Zellweger), die Ikone der Single-Frauen, ist wieder da: pummelig, tollpatschig und seit sechs Wochen im Liebesglück schwelgend. Die Pfunde sammeln sich immer noch an der falschen Stelle, nämlich auf den Hüften. Aber die schwingt sie mit Stolz und erklärt jedem, der es hören will oder nicht, dass sie einen Freund hat, den adretten Anwalt Mark Darcy. Sie himmelt den spröden Snob an. Und wer würde das bei Colin Firth nicht tun? Der ist charmant und gutmütig, muss sich trotz aller Liebe manchmal am Riemen reißen, wenn das Mädel wieder in alle Fettnäpfchen tappt, die das (Gesellschafts)Leben bereithält, angefangen vom falschen Make-Up, peinlichen Bemerkungen und geschmacklosen Roben, die man(n) gar nicht anschauen mag. Nicht zu vergessen die Eifersuchtsanfälle, die Bridget plagen, weil Marks Kollegin “Beine von hier bis da” hat, eben nicht so kurze Kartoffelstampfer wie sie. Dass sie mit denen auf Skiern beim Kurztrip nach Österreich eine schlechte Figur macht, sei nur am Rande erwähnt. All das erträgt der steife Liebhaber mit Contenance, aber Miss Not-Perfect zerstört mutwillig die Zuneigung von Mr. Right. Mit dem Ende der Beziehung beginnen erst die richtigen Abenteuer. Als Reporterin in Thailand muss sie sich erneut mit Hugh Grant als Daniel Cleaver zusammenraufen. Und der Womanizer testet natürlich aus, wie weit er gehen kann in einer lauen Tropennacht. Zu allem Unglück landet das Naivchen auch noch im Frauenknast wegen Drogentransfer, mies reingelegt vom Freund der Freundin. Hilfe, wer holt sie da heraus? Eins sei verraten, es gibt ein Happy End. Oscarpreisträgerin Renée Zellweger musste sich wieder 15 Kilo anfuttern, um glaubhaft die Titelheldin von Helen Fieldings Kultroman darzustellen und sich auch einen britischen Akzent zulegen. Aber die sonst so zarte Texanerin (“Cold Mountain”) beweist Mut zur Hässlichkeit, kocht schönheitsmäßig auf Sparflamme gegen ihre Film-Konkurrentin, die Australierin Jacinda Barrett. Hugh Grant mimt erneut nicht den good, sondern den “bad guy”, hier das Feindbild jeder Frau, die mehr als zwei graue Zellen besitzt. “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” begeisterte weltweit das Publikum, die Fortsetzung steht an verständlichen Pointen und populärem Humor der Erstausgabe nicht nach, im Gegenteil. Hier knallt’s bei der Situationskomik. Eine deftig-heftige romantische Komödie eben.
Originaltitel: Bridget Jones: The Edge of Reason Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Türkisch/Arabisch/Engl. f. Hörg./Griechisch/Hebräisch Regie: Beeban Kidron
Darsteller: Renée Zellweger (Bridget Jones), Hugh Grant (Daniel Cleaver), Colin Firth (Mark Darcy), Jim Broadbent (Vater), Gemma Jones (Mutter), Jacinda Barrett (Rebecca), James Callis (Tom), Shirley Henderson (Jude), James Faulkner (Onkel Geoffrey), Neil Pearson (Richard Finch), Jessica Stevenson (Robyn), Paul Nicholls (Jed), Celia Imrie (Una Alconbury), Dominic McHale (Bernard), Donald Douglas (Admiral Darcy), Sally Phillips (Shazzer)
Produktion: Tim Bevan Produktionsland: Großbritannien/USA Produktionsjahr: 2004 Bildformate: 1:2,40/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 104 min.
Kritik: Slapstick satt in Kombination mit britischem Humor, deftige Gags im Schulterschluss mit hintersinnigen Pointen – das präsentiert Beeban Kidron in ihrem Hit-Sequel. Als Sahnehäubchen moderiert Hugh Grant darin die bizarrsten Reisereportagen der Geschichte – flankiert von der properen René Zellweger auf Katastrophenkurs. Da verzeiht man gerne, dass die Autoren sich weitgehend an die Story des Originals halten und im Prinzip die gleichen Gags runterbeten wie zuvor. Die Fan-Schar der molligen Ulknudel wird erneut zugreifen.
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2004 Kategorie: 1 Mio. Besucher in 10 Tagen
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