Die Teenagerzeit ist der Horror, Highschool-Girls sind der Teufel, Megan Fox verschlingt Männer mit Haut und Haar. Sagt zumindest Diablo Cody in ihrem ersten Drehbuch seit ihrem Oscar-Gewinn mit ihrem sensationellen Debüt “Juno”. “Jennifer’s Body” ist das Yin zum Yang von “Juno”. Beide entstammen unverkennbar der selben Feder, verfügen über den selben giftigen Humor, die selben raffiniert gedrechselten Einzeiler, in denen sich ein penibles Gespür für Nöte, Bedürfnisse und Sorgen von weiblichen Teenagern spiegelt: Keine Sekunde befällt einen Zweifel, Cody wisse nicht, worüber sie da, verpackt in popkulturelle Referenzen und markige Beobachtungen, schreibt: “Juno” ist eine Komödie, aber auch ein ernstzunehmender Film über ungewollte Schwangerschaft und Abtreibung, der sich einfache Antworten schenkte. “Jennifer’s Body” wiederum ist ein Horrorfilm, eine Mischung aus der legendären schwarzen Komödie “Heathers” und “Carrie”, die die Cliquenwirtschaft in amerikanischen Highschools auf die Spitze treibt, ein Film über ungezügelte Sexualität, über ein sexy Luder, das von einem Dämon verflucht wird, ihre metaphorische Lust am Verschlingen von Männern fortan wortwörtlich zu nehmen und die Straßen einer Kleinstadt mit den Leichen attraktiver Jungs zu pflastern. Eine Traumrolle für “Transformers”-Star Megan Fox, die clever mit ihrem Image als verruchte Sexbombe spielt, als Cheerleader-Queen Jennifer Check, eine Kleinstadtausgabe der manipulativen “Queen B” Blair Waldorf aus “Gossip Girl”, hinter deren aufreizendem Äußeren allerdings ein verunsichertes Mädchen steckt, wie sich im Verlauf des Films zeigen wird: Je mörderischer der Dämon in ihr, desto verlorener ist Jennifer. Stets zur Hilfe eilt ihr Needy, seit Kindestagen Jennifers beste Freundin und ihr exaktes Gegenteil: ein mausgraues Mädchen mit Brille und Zöpfen und einer ungelenken Art, die sie sofort als Verliererin markieren würde, hielte nicht Jennifer eine schützende Hand über sie. Dafür muss Needy alles mitmachen, was ihre Freundin will: Obwohl sie nicht gerade begeistert ist, begleitet sie Jennifer zu einem Rockkonzert der angesagten Low Shoulder in einem runtergekommenen Schuppen, der während des Auftritts niederbrennt. Im entstehenden Chaos fährt Jennifer mit den Rockern in deren Bus mit und kehrt verändert wieder. Sie ist blass und ausgezehrt, spuckt eine bizarre Flüssigkeit und fühlt sich nur dann so selbstsicher wie zuvor, wenn sie Jungs das Blut ausgesaugt hat. Needy wird als erste misstrauisch und zu Jennifers Feindin, als das Bad Girl Needys liebenswerten Boyfriend ins Visier nimmt. Lustvoll spielt “Jennifer’s Body” mit den Konventionen des Horrorfilms, stellt dabei sozusagen “Twilight” auf den Kopf, ist aufreizend und lässt sich seine Protagonistinnen lange und intensiv küssen, macht sich lustig über Rockbands, die ihre Seele dem Teufel verkaufen, und beobachtet die aufgesetzte Betroffenheit in amerikanischen Kleinstädten, in denen Tragödien passieren. Es ist ein Stoff, der auf sehr sympathische Weise immer leicht neben ausgetrampelten Storypfaden marschiert. Nicht immer findet Karyn Kusama in ihrem ersten Kinofilm seit “Aeon Flux” die richtige Textur für den ironischen Ton des Drehbuchs: Bisweilen scheint sie sich selbst nicht sicher zu sein, welcher Weg der richtige für ihren Film ist: ernster Horror oder satirischer Kommentar aufs Genre? Dass ausgerechnet die Regisseurin von “Girlfight” so hilflos ist, aus Jennifer und Needy mehr zu machen als Schachfiguren, die durch die Handlung geschoben werden, macht es einem nicht immer leicht, die smarte Story so sehr zu mögen, wie sie es verdient hätte. Zum Glück bewegen sich Megan Fox und “Mamma Mia!”-Entdeckung Amanda Seyfried souverän auch durch die nicht so gelungenen Szenen des Films – so souverän, dass man immer Appetit auf die coolste Maneaterin der Filmgeschichte behält. ts.
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