1953 wird Truman Capote (Philip Seymour Hoffman) vom “The New Yorker” damit beauftragt, einen umfassenden Artikel über einen Mordfall in einer amerikanischen Kleinstadt zu verfassen. Begleitet von der Schriftstellerin Harper Lee (Catherine Keener), wird der exzentrische, offen zu seiner Homosexualität stehende Capote nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Als die beiden Mörder geschnappt werden, vertieft sich Capotes Interesse an dem Fall. Während der Stadtsheriff auf eine schnelle Verurteilung und Hinrichtung drängt, will Capote in einer Reihe von Interviews herausfinden, wer die Mörder sind und was sie zur Bluttat getrieben hat. Ein herausragendes Biopic, das mehr leisten will als bloßes Abhaken biografischer Eckdaten: Vielmehr lernt man den legendären Truman Capote nur in einer entscheidenden Episode seines Lebens kennen, als er den Mordfall recherchiert, der ihn zum Verfassen von “Kaltblütig”, dem ersten True-Crime-Roman der Geschichte, inspirierte. Insofern ist Bennet Millers ambitionierter Film auch das präzise Porträt eines Mordes und der Mörder, das letztlich stets damit zu kämpfen hat, dass Phillip Seymour Hoffmans Darstellung der Titelfigur alles andere in “Capote” haushoch überragt.
Darsteller: Philip Seymour Hoffman (Truman Capote), Catherine Keener (Nelle Harper Lee), Clifton Collins Jr. (Perry Smith), Chris Cooper (Alvin Dewey), Bruce Greenwood (Jack Dunphy), Bob Balaban (William Shawn), Amy Ryan (Marie Dewey), Mark Pellegrino (Richard Hickock), Allie Mickelson (Laura Kinney), Marshall Bell (Warden Marshall Krutch), Araby Lockhart (Dorothy Sanderson), C. Ernst Harth (Lowell Lee Andrews), Michelle Harrison (Babe Paley), Adam Kimmel (Richard Avedon), Bess Meyer (Linda Murchak), Robert Huculak (Reporter), R.D. Reid (Roy Church), Robert McLaughlin (Harold Nye), Harry Nelken (Sheriff Sanderson), Kjartan Hewitt (Danny Burke), John MacLaren (Richter Tate), Jeremy Dangerfield (Juri-Vorsitzender), Kwesi Ameyaw (Gerichtsdiener), Jim Shepard (Kaplan), John B. Destry (Pete Holt)
Produktion: Caroline Baron Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2005 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 110 min.
Kritik: Gleich mit seinem Regiedebüt gelingt Bennett Miller der große Wurf. Denn sein Porträt über den legendären Bestseller-Autoren ist mehr als ein bloßes Abhaken biografischer Eckdaten. Stattdessen wird das Innenleben des exzentrischen Literaten nach außen gekehrt. Stellenweise durchaus humorvoll prallen hier Welten und Weltanschauungen aufeinander, in perfekten, kalt kadrierten Bildern eingefangen. Und über allem thront Philip Seymour Hoffman, der dafür zu recht den Oscar erhielt. Eine Kino-Perle, beileibe nicht nur für Leseratten.
Filmpreise: Name: British Academy Awards Jahr: 2006 Kategorie: Bester Hauptdarstelle
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