Hollywood-Legende Clint Eastwood spielt in diesem trocken-humorigen Familienfilm einen verknöcherten Baseball-Scout, der sowohl professionelle als auch persönliche Probleme zu bewältigen hat. Der mittlerweile 82jährige Eastwood lässt sich von seinem fortschreitenden Alter nicht aufhalten. Im Gegenteil – man merkt ihm an, dass er jede Falte und Furche stolz wie Ehrenzeichen im Gesicht trägt. Für diese Malpaso-Produktion überließ er die Regie seinem langjährigen Regieassistenten Robert Lorenz, mit dem er erstmals bei “Die Brücken am Fluss” zusammen arbeitete. Offiziell ist das Baseball-Drama das Spielfilm-Debüt für Lorenz, der sich weitgehend den schnörkellosen Stil seines Mentors angeeignet hat. Das Drehbuch steuerte Randy Brown bei, der damit ebenfalls sein Debüt gibt. Die Story an sich bietet keine große Überraschungen und darf als Gegenpart zur Baseball-Ode “Die Kunst zu gewinnen – Moneyball” in Kombination mit einem Vater-Tochter-Konflikt angesehen werden. So wird hier im Gegensatz zu Computerstatistiken der unersetzliche menschliche Faktor beim Rekrutieren neuer Spieler hervorgehoben. Einer dieser Scouts der alten Schule ist Gus Lobel (Eastwood), der neue Talente für die Atlanta Braves auskundschaftet. Da seine Augen beginnen ihn im Stich zu lassen, bittet sein sympathischer Boss Pete (John Goodman) Gus’ Tochter Mickey (Amy Adams) ihn für einen entscheidenden Auftrag zu begleiten. Da die ehrgeizige Anwältin unbedingt zur Partnerin in ihrer Kanzlei aufsteigen möchte, ist sie von der Idee, für ihren Vater, der ihr seit langem fremd geworden ist, alles stehen und liegen zu lassen, wenig begeistert. Doch sie gibt nach und verbringt einige durchwachsene Tage mit Gus. Vater und Tochter haben etliche ungeklärte Konflikte und Missverständnisse aus der Vergangenheit aufzuarbeiten, und getreu nach dem Motto “Wer sich liebt, streitet sich” kracht es mehrfach zwischen den beiden Sturköpfen. Doch letztlich finden beide zu sich selbst und zueinander. Ein romantischer Subplot involviert Justin Timberlake, der ebenfalls als Scout unterwegs ist und sich mit Mickey ein amüsant locker-charmantes Flirtduell liefert. Insgesamt ist es der exzellente Rapport zwischen den Schauspielern, vor allem zwischen Eastwood und seiner Filmtochter Adams, wodurch die eher konventionelle Story ansprechend über sich hinaus wächst. Eastwood hat sein Porträt eines unwirschen, alten Haudegens mittlerweile perfektioniert. Im Kontrast dazu glänzt Adams willensstarke Vollblutfrau, die zwar mit emotionalen Ballast zu kämpfen hat, sich jedoch in jeder Männerdomäne zu behaupten weiß. Visuell präsentiert sich die gefällige Beziehungsdramödie konservativ geradlinig und auch musikalisch gesehen gibt es nichts Unerwartetes zu hören. Eastwoods treue Fangemeinde gefällts. ara.
Originaltitel: Trouble with the Curve Regie: Robert Lorenz
Darsteller: Clint Eastwood (Gus), Amy Adams (Mickey), Justin Timberlake (Johnny Flanagan), John Goodman (Pete Klein), Matthew Lillard (Phillip Sanderson), Robert Patrick (Vince), Joe Massingill (Bo Gentry), Chelcie Ross (Smitty), Scott Eastwood (Billy Clark), Ray Anthony Thomas (Lucious), Matt Bush (Danny), Bob Gunton (Watson)
Produktion: Clint Eastwood Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2012 Laufzeit: 106 min.
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