Perdita Durango (Special Edition)

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Sam Peckinpah wäre zufrieden mit seinem Bruder im Geiste: In seinem dritten und bislang ambitioniertesten Film mixt der spanische Kultregisseur Alex de la Iglesia (“Aktion Mutante”) im gesetzlosen Grenzland zwischen Amerika und Mexiko einen hochexplosiven Sex-and-Crime-Molotovcocktail über ein teuflisches Outlaw-Pärchen, das wahrhaft “wild at heart” ist: Tabus oder Kompromisse kennen weder die Helden der staubtrockenen und zu exzessiv-grotesker Gewalt neigenden Wüstenballade, noch ihr Regisseur: Der setzt die durchgeknallte Romanvorlage von Barry Gifford konsequent und schnörkellos um, nur die urgewaltige Durchschlagskraft seines animalischen Stars Javier Bardem (“Live Flesh”) vermißt man bei der Inszenierung des mythisch übersteigerten Höllentrips bisweilen.
Es ist nicht der erste Filmauftritt der ehemaligen Hure Perdita Durango: David Lynch ließ sie in seiner Gifford-Verfilmung “Wild at Heart” in Gestalt von Isabella Rossellini zweimal mit wasserstoffblonden Haaren über die Leinwand huschen. Nun steht sie im Mittelpunkt eines nicht minder apokalyptischen Dramas: Wie einst Lynchs Lovers on the Run Sailor und Lula, so befindet sich Perdita hier mit einem Seelenverwandten, dem Bandido, Santeria-Priester und Grabräuber Romeo Dolorosa, auf dem Blut, Schweiß und Tränen getränkten Highways to Hell, verfolgt von Mafiosi, Cops und der Erinnerung an die eigene Vergangenheit. Damit enden aber auch schon die Parallelen zu Lynch, denn de la Iglesias verwaschene Breitwandbilder haben ihren geistigen Ursprung eher in den Hardboiled-Grenzfilmen eines Sam Peckinpah, nämlich “The Wild Bunch”, “Getaway” und vor allem dem unterschätzten, im alkohol- und drogenbedingten Fieberrausch entstandenen Midnight-Movie “Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia”. Für Rosie Perez’ hinreißende Raubkatze Perdita (die perfekte Gespielin für das Urvieh Bardem) stand die männermordende Russ-Meyer-Amazone Tura Satana aus “Faster! Pussycat! Kill, Kill, Kill!” (bis heute unerreicht: der deutsche Titel “Die Satansweiber von Tittfield”) Pate, und wenn sie mit ihrem Lover Romeo nach blutigen Voodoo-Ritualen und der lustbetonten Ent- und Verführung zweier unschuldiger Blondschopf-Teenies aufbricht, um eine LKW-Ladung mit kryogenisch eingefrorenen Embryos in Las Vegas abzuliefern, dann ist tatsächlich ähnlich die Hölle los wie in der Blütezeit des rauschartigen Biker- und Outlaw-Films, der das vogelfreie Leben auf der Überholspur als Gegenentwurf zum spießigen Plastikleben in Suburbia feierte. Wie Gifford in seinen delirierenden Romanen überfrachtet auch de la Iglesia seine Klapperschlangen-Version von “Bonnie & Clyde” mit zahllosen Elementen quer durch die Mythen-, Religions- und Popwelt, so daß man sich als Zuschauer in diesem knochenharten Gegenentwurf zu den albernen Texmex-Comic-Klischees von “Desperado” durch ein atmosphärisch dichtes, Cerveza-getränktes Dschungel-Gestrüpp der Amoral kämpfen muß, bis sich Romeos Schicksal im Showdown schließlich erfüllt. Das ist immer faszinierend, auch wenn auf de la Iglesias Schnellstraße doch immer wieder im Leerlauf gefahren wird. ts.

Originaltitel: Perdita Durango
Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 2.0
Regie: Álex de la Iglesia

Darsteller: Rosie Perez (Perdita Durango), Javier Bardem (Romeo Dolorosa), Harley Cross (Duane), Aimee Graham (Estelle), James Gandolfini (Dumas), Screamin’ Jay Hawkins (Adolfo), Carlos Bardem, Santiago Segura, Don Stroud, Alex Cox

Produktion: Andrés Vicente Gómez
Produktionsland: Spanien/Mexiko
Produktionsjahr: 1997
Bildformate: 1:1,78/16:9
Ton: Dolby Surround
Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1
Features: Bildergalerie, Hintergrundinfos, Trailer

Zustand: Gebraucht

Altersbegrenzung: 18

Hersteller: M.I.B.

Anbieterartikelnummer: 630377

EAN: 4044404153289

Grundpreis: Eur /