Kompetenter Thriller um den Moderator einer Finanzshow, der vor laufender Kamera als Geisel genommen wird. Das Herz am rechten und politisch linken Fleck hat Jodie Fosters erste Regiearbeit seit “Der Biber”. “Money Monster” der im Wettbewerb des Festival de Cannes außer Konkurrenz Premiere feierte, ist sicherlich der glatteste, aber auch am besten geölte Film in der Filmemacherkarriere der Oscargewinnerin, aber er ist längst nicht so glatt und vorhersehbar, wie es die wenig gelungenen Trailer Glauben haben lassen. Natürlich liegt man nicht falsch, wenn man den Vergleich zu Sidney Lumets klassischer Mediensatire “Network” zieht. Ebenso wenig hat man unrecht, wenn man Parallelen zu Costa-Gavras’ Geiselnahmethriller “Mad City” mit John Travolta und Dustin Hoffman zieht. Und doch ist “Money Monster” ein durch und durch auf eigenen Beinen stehender Film, der einerseits seine Genregeschichte professionell durchzieht und dabei ein paar ganz clevere Haken schlägt, andererseits aber auch eine Momentaufnahme einer Zeit, in der keine noch so große persönliche Tragödie nicht sofort in sozialen Netzwerken ein virtuelles Eigenleben annimmt. Insofern prangert Foster hier nur an der Oberfläche ein kaputtes politisches System des Turbokapitalismus an. Vielmehr geht es ihr um die Abstumpfung einer Gesellschaft, in der jede Schlagzeile nur dazu dient, sich den nächsten schnellen Kick zu holen. Folgerichtig schneidet Foster auch stets auf das Publikum im ganzen Land, das vor den Bildschirmen sitzt, während sich im Studio, in dem die Sendung “Money Monster” aufgezeichnet wird, die Lage zuspitzt. Eigentlich sollte es ein Sendetag wie jeder sein für den aalglatten Moderator Lee Gates, der sich von anderen nur dahingehend unterscheidet, als dass es der letzte für seine langjährige Regisseurin und Vertraute Patty Fenn ist. Das ändert sich schlagartig, als Gates vor laufender Kamera von dem nach einer Empfehlung Gates’ um sein Vermögen betrogenen Arbeiter Kyle als Geisel genommen wird: Er verlangt Genugtuung von Gates und dem CEO der Firma, deren Börsenabsturz ihn um seine gesamten Ersparnisse gebracht hat. Während die Polizei drastische Wege sucht, um die Situation zu bereinigen, beginnen Gates und Patty zu erkennen, dass Kyle nicht ganz Unrecht hat mit seinen Anschuldigungen. Ganz professionell spult der Film sein Programm ab. Die Überraschungen sitzen ebenso wie seine clever gestreuten Gags. Und George Clooney und Julia Roberts sieht man gerne zu, wie sie sich als moderne Spencer Tracy und Katherine Hepburn die Bälle zuspielen. Wenn es einen Schwachpunkt gibt im Szenario, dann ist es die undankbare Figur, die Jack O’Connell zu spielen hat: Sein Kyle ist so überzogen eindimensional, dass er oftmals wie in einem Vakuum zu agieren scheint. Was zu Abzügen in der Gesamtnote führt, den guten Eindruck aber nicht mindert, den dieser kompetente Thriller mit politischer Würze hinterlässt. ts.
Originaltitel: Money Monster Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts HD 5.1 MA/Franz. f. Sehg. Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch/Arabisch/Niederländisch Regie: Jodie Foster
Darsteller: George Clooney (Lee Gates), Julia Roberts (Patty Fenn), Jack O’Connell (Kyle Budwell), Dominic West (Walt Camby), Caitriona Balfe (Diane Lester), Giancarlo Esposito (Captain Powell)
Produktion: Lara Alameddine Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2016 Bildformate: 1:2,39/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 99 min.
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