Lowbudget-Teenhorrorthriller mit Hitchcock-Einschlag, dessen größter Pluspunkt seine Protagonistin Jennifer Lawrence ist, die sich mit “Die Tribute von Panem” zum globalen Jungstar gemausert hat. Dabei sollte vermerkt werden, dass Lawrence diese konventionelle “Girlie-in-Gefahr”-Schauermär nach einem Drehbuch von Gruselhaus-Spezialist David Loucka (“Dream House”) bereits 2010 abdrehte, also bevor ihre Karriere abhob. Die für den Indiefilm “Winter’s Bone” Oscar-nominierte Jungschauspielerin mimt hier Highschool-Schülerin Elissa, die mit ihrer Mutter Sarah (Elisabeth Shue beweist sich als optisch gutes Mama-Match) in eine Kleinstadt in Pennsylvania zieht. Ihre neue Bleibe ist aufgrund eines grauenvollen Doppelmordes vor vier Jahren im Haus nebenan (was im Prolog ausführlich geschildert wird) ausgesprochen günstig. Damals soll die junge Carrie-Anne ihre Eltern umgebracht haben und ertrunken sein. Doch der Ortslegende zufolge treibt sie immer noch in den umgebenden Wäldern ihr Unwesen. Alsbald bemerken Elissa und Sarah, dass nebenan immer noch Carrie-Annes Bruder Ryan (Max Thieriot aus “Jumper”) lebt. Entgegen ihrer Mutter freundet sich Elissa mit dem stillen und von den Ortbewohnern geächteten Außenseiter an. Aus Freundschaft wird schnell Liebe (oder zumindest sexuelles Interesse), doch nun stellt sich heraus, dass die mental gestörte Carrie-Anne von ihrem Bruder im Keller eingesperrt versteckt gehalten wird. Sie will Elissa an den Kragen, und Ryan tut sein Bestes, um sie zu beschützen. Doch die Ereignisse überschlagen sich und es ergibt sich eine Reihe von (un)erwarteten Wendungen. Der Titel erinnert an Wes Cravens Extremschocker “Das letzte Haus links”, der 2009 unter seinem Originaltitel “Last House on the Left” neu adaptiert wurde. Doch damit enden die Parallelen weitgehend, da in diesem Haus entschieden weniger brutal zur Slasher-Sache geschritten wird. Regisseur Mark Tonderai (“Hush”) fühlt sich eindeutig mehr Alfred Hitchcock und Brian De Palma verbunden und versucht seinen Vorbildern auch visuell Hommage zu zollen. Tonderai setzt ausgiebig (und teils beliebig wirkend) Sprungschnitte, schräge Kamerawinkel, Wackelkamera und Soundeffekte ein, um die Spannung anzukurbeln. Dies gelingt nur bedingt, insbesondere da die Schauspieler allesamt recht desinteressiert wirken. Doch die Beteiligung von Lawrence wird das junge Zielpublikum anlocken. Und da dies mit “Psycho” und “Dressed to Kill” wahrscheinlich wenig vertraut ist, dürften einige der Plotwendungen für sie nicht vorhersehbar und unterhaltsam sein. ara.
Originaltitel: House at the End of the Street Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1 Untertitel: Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg. Regie: Mark Tonderai
Darsteller: Jennifer Lawrence (Elissa), Elisabeth Shue (Sarah), Max Thieriot (Ryan), Gil Bellows (Weaver), Eva Link (Carrie Anne), Nolan Gerard Funk (Tyler), Allie MacDonald (Jillian), Jordan Hayes (Penn State Carrie Anne)
Produktion: Peter Block Produktionsland: USA/Kanada Produktionsjahr: 2012 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 Laufzeit: 106 min.
Kritik: Elisabeth Shue (“Leaving Las Vegas”) und Jennifer Lawrence, die sich mit “Die Tribute von Panem” zum globalen Jungstar gemausert hat, spielen die Hauptrollen in einem stimmungsvollen und wendungsreichen Teenhorrorthriller mit Hitchcock-Note. Das Drehbuch stammt von Genrespezialist David Loucka (“Dream House”), Regisseur Mark Tonderai (“Hush”) setzt auf angesagte Sprungschnitte, schräge Kamerawinkel, Wackelkamera und Soundeffekte, um die Spannung anzukurbeln.
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