Die Mafia erweist sich jüngst wieder als nicht versiegende Inspirationsquelle für Hollywood-Komödien. Nach “Reine Nervensache” und “Mickey Blue Eyes” bringt Warner (in den USA) jetzt mit “The Whole Nine Yards” eine weitere Gangster-Farce in die Kinos. TV-“Friend” Matthew Perry mimt wie eine Kreuzung aus frühem Tom Hanks und Jim Carrey mit überkandidelten Mimosen-Overdrive den schusseligen Zahnarzt Oz, dessen Bekanntschaft mit seinem neuen Nachbarn, dem ultracoolen Auftragskiller Jimmy “Die Tulpe” Tudesky, seine erbärmliche Existenz in neue aufregende Bahnen katapultiert. Gespielt wird der unerschütterliche Hitman in dem Film von Komödienfachmann Jonathan Lynn (“Mein Vetter Winnie”) von einem coolen Bruce “Der Schakal” Willis, der erneut seinen sechsten Sinn für minimalistische Machotypen unter Beweis stellt. Aufhänger der alle gängigen Klischees verbratenden Killerkomödie ist, dass mit Ausnahme des rechtschaffenen Oz alle Beteiligten Mordgedanken hegen. Das beginnt mit Oz’ unerträglicher Frau (Roseanna Arquette als feiste Sexschlampe mit französischem Akzent), die Oz wegen seiner Versicherung um die Ecke bringen lassen will. Sie zwingt Oz, vom heimatlichen Montreal nach Chicago zu fliegen, um ihren GoodFella-Nachbarn an den Mobboss Janni (Kevin Pollak) zu verraten, der einen Preis auf Jimmys Kopf ausgesetzt hat. Kaum in der windigen Stadt angekommen, macht Oz schmerzhafte Bekanntschaft mit Jannis Schergen Frankie Figs (Michael Clarke Duncan aus “The Green Mile” betritt Ving-Rhames-Territorium) und alsbald auch die wesentliche angenehmere von Tudeskis schöner Frau Cynthia (“Species”-Wonderwoman Natasha Henstridge einmal mehr als atemberaubender Blickfang). Da beide seit fünf Jahren keinen Sex mehr gehabt haben, versinken sie umgehend zwischen den Laken. Sie erzählt ihm, dass Jimmy sie umbringen will, um so an zehn Mio. Dollar – die titelgebenden whole nine yards – heranzukommen. Mit den Mafiosi im Schlepptau geht es anschließend wieder nach Kanada, wo sie Tudeski abknallen wollen. Der wiederum hat seine eigenen (Mord-)Pläne. Das heitere Jagen beginnt. Und am Schluss pflastern etliche Leichen den Weg zur Bank. Jonathan Lynn lässt im Klamotten-Tempo eine überzogen-alberne Handlungswendung auf die nächste folgen, bis der Zuschauer nicht mehr umhin kann, sich schließlich von der schieren Absurdität der heiteren Amoralität des Ganzen geschlagen zu geben. Die Charakterskizzierungen fallen ähnlich drollig absurd aus. So hat Tudeski zwar 17 Leute abgemurkst, doch eine Scheidung von seiner Frau findet er moralisch unvertretbar. Auch Amanda Peet (gibt eine starke Figur ab) als Zahnarzthelferin mit Auftragskiller-Ambitionen, die Tudeski wie ein Groupie abgöttisch verehrt, ist eine ganz besondere Marke. Im Stil von “Ein Fisch namens Wanda” spielt die romantische Komponente im allgemeinen Chaos eine entscheidende Rolle und lässt den überdrehten Killerklamauk mit einer zart-optimistischen Note enden. ara.
Originaltitel: The Whole Nine Yards Sprache: Deutsch/Englisch/Französisch Regie: Jonathan Lynn
Darsteller: Bruce Willis (Jimmy Tudeski), Matthew Perry (“Oz” Oseransky), Rosanna Arquette (Sophie), Michael Clarke Duncan (Frankie Figs), Natasha Henstridge (Cynthia), Amanda Peet (Jill), Kevin Pollak (Janni)
Produktion: David Willis Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1999 Bildformate: 1:1,85/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 95 min. Features: Original Kinotrailer, Interviews
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