Nach ihrer Anstellung in Ice Cubes “Barbershop 2” hat sich Queen Latifah selbstständig gemacht und ihren eigenen “Beauty Shop” eröffnet.
Das Spin-Off der in den USA immens erfolgreichen Black-Comedy-Reihe bedient nun eine vorwiegend weibliche und stärker weiße Kinokundschaft mit einer östrogenhaltigen Variante des afroamerikanischen Salon-Schwanks. Dabei wird diesmal weniger mit sozialkritischem Einschlag über Gott und die (Ghetto-)Welt palavert, dafür lässt man sich lautstark über Beziehungen und andere allgemeine Frauenthemen aus.
“Honey”-Regiseur Bille Woodruff arbeitet mit einem Drehbuch von Kate Lanier (“Glitter”) und Norman Vance Jr., wobei von der “Chicago”-geübten Protagonistin Latifah weder eine Gesangs- noch Tanzeinlage abverlangt wird. Stattdessen macht sie wie in “Haus über Kopf” und zuletzt “New York Taxi” auf pfundige Vollblutfrau mit Streetsmarts. Als Gina ist sie nach Atlanta gezogen, wo sie zunächst im Nobelsalon des prätentiösen Jorge Christopher (Kevin Bacon vergnüglich over the top mit Langhaarperücke und affektiertem Akzent) angestellt ist. Nachdem sie von seiner überheblich-herablassenden Art die Nase voll hat, macht sie sich selbstständig. Mit Elan renoviert sie einen heruntergekommenen Friseurladen im Schwarzenviertel und hat schon bald ein florierendes Geschäft, zu dem auch ihre alte “gehobene” Kundschaft in Gestalt von Andie MacDowell und Mena Suvari den Weg findet. Nach dem vertrauten Schema von “Barbershop”, aber mit vertauschten Geschlechtern, setzt sich die Shopmannschaft zusammen aus drei meinungsstarken schwarzen Damen (darunter Alfre Woodard), der Weißen Lynn (Alicia Silverstone), die zunächst völlig clueless versucht dazu zu gehören, und dem einzigen männliche Stylist James (Bryce Wilson), dessen ungewisse sexuelle Orientierung (“Ist er schwul oder metrosexual?”) als sprudelnde Gagquelle angezapft wird. Darüber hinaus werden Witze über Silikonbusen und “Milchsäcke”, ein Gebiss im Wasserglas und eine Reihe weiterer gesammelter Deftigkeiten vom Stapel gelassen.
Dabei ist nichts allzu anzüglich, schließlich handelt es sich um eine PG13-Komödie. Dazu passt auch der brave romantische Subplot, für den Djimon Hounsou (“Amistad”) als Ginas Klavier spielender Love Interest zur Stelle ist. Auch wenn das Material insgesamt ein wenig flach ausfällt und eine episodenhafte Sitcom-Struktur eingesetzt wird, profitiert diese Black-(Frauen-)Power-Komödie doch von dem sympathischen (und für das Genre hochkarätigen) Ensemble. Das könnte sich positiv für den europäischen Markt auswirken, wo die beiden “Barbershop”-Filme links liegen gelassen wurden. ara.
Darsteller: Queen Latifah (Gina), Little JJ (Willie), Djimon Hounsou (Joe), Alicia Silverstone (Lynn), Mena Suvari (Joanne), Kevin Bacon (Jorge Christophe), Andie MacDowell (Terri), Alfre Woodard (Ms. Josephine), Golden Brooks (Chanel), Della Reese (Mrs. Towner), Laura Hayes (Paulette), Paige Hurd (Vanessa), LisaRaye (Rochelle), Keshia Knight Pulliam (Darnelle), Sherri Shepherd (Ida), Kimora Lee Simmons (Denise), Sheryl Underwood (Catfish Rita), Bryce Wilson (James), Adele Givens (DJ Helen)
Produktion: David Hoberman Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2005 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 101 min.
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