Emotional aufgeladene Geschichte einer Großfamilie zwischen Tradition und Moderne, Generationenkonflikt, Selbstverwirklichung und Verantwortung. Wenn es um das Thema Familie und die Nähe von Liebe und Leid geht, spielt das skandinavische Kino souverän seine Stärken aus. Es muss ja nicht immer so düster zugehen wie in Thomas Vinterbergs “Das Fest”. Am Anfang Kinderfotos, Erinnerung an eine unbeschwerte Zeit, die beim Zuschauer Assoziationen an die eigene Kindheit wecken. Unbeschwert und fröhlich feiert auch der Patriarch der dänischen Bäckerdynastie Rheinwald (Super-Performance: Jesper Christensen) die Hochzeit mit seiner langjährigen zweiten Lebensgefährtin. Die zwei gemeinsamen Kinder feiern ausgelassen mit den beiden älteren Töchtern aus erster Ehe, eine funktionierende Patchwork-Familie. Die ältere Ditte steht vor einem neuen Lebensabschnitt, mit ihrem Freund will sie von Kopenhagen nach New York ziehen, es lockt ein Super-Angebot als Kuratorin einer Galerie. Zwei Ereignisse reißen sie aus ihren Träumen – sie ist schwanger und ihr Vater sterbenskrank. Soll sie ihren persönlichen Wünschen folgen oder dem Druck des Vaters, den renommierten Bäckereibetrieb zu übernehmen, nachgeben, der Pflicht gehorchen oder ihren eigenen Weg gehen? Was macht die Familie heute eigentlich noch aus? Mit großer Intensität und noch größerem Gefühl ohne das kleinste Quäntchen Kitsch nähert sich Pernille Fischer Christensen diesen Fragen und dem wunden Punkt, der Entscheidung zwischen Familientreue und Individualität. Auch wenn “Eine Familie” kein Dogma-Film ist, spielt er auf der Klaviatur von Dogma, nicht nur durch die große Nähe zu den immer glaubhaften Figuren, sondern auch durch ähnliche Ansätze in der unmanipulierten Bildästhetik. Gedreht wurde größtenteils an Originalschauplätzen, die Umgebung wurde so gefilmt, wie sie war, egal ob bei Regen oder Sonne, Musik bleibt meistens ausgeblendet und die schnelle Handkamera lässt auch Unschärfen zu, das scheinbar Provisorische gibt dem leisen Drama einen ganz speziellen Touch. Tod und Trauer, bis hin zur Totenwäsche – nichts wird ausgespart. Und irgendwann fließen befreiende Tränen ganz ohne Kitsch. Weinen kann schön sein. mk.
Originaltitel: En familie Sprache: Deutsch DD 5.1/Dänisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Pernille Fischer Christensen
Darsteller: Jesper Christensen (Rikard Rheinwald), Lene Maria Christensen (Ditte), Pilou Asbæk (Peter), Anne Louise Hassing (Sanne), Coco Hjardemaal (Line), Gustav Fischer Kjærulff (Vimmer), Line Kruse (Chrisser)
Produktion: Sisse Graum Jørgensen Produktionsland: Dänemark Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 99 min.
Filmpreise: Name: Internationale Filmfestspiele in Berlin Jahr: 2010 Kategorie: FIPRESCI-Preis (Wettbewerb) Features: Interviews, Making of, Trailer
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