Faszinierendes Science-Fiction-Survivaldrama nach Bestsellervorlage von Andy Weir, in dem ein Astronaut alleine auf dem Mars zurückgelassen wird. Gerade einmal neun Monate sind vergangen seit Ridley Scotts letzter Großproduktion, “Exodus”, der Weihnachten 2014 in die Kinos gekommen war. Hatte das Bibelepos allerdings bisweilen Probleme, seiner ausufernden Handlung wirklich Herr zu werden, ist Scotts Verfilmung des Bestsellers von Andy Weir, der nunmehr dritte Ausflug des 77-jährigen Filmemachers in die unendlichen Weiten des Weltalls, drei Jahre nach “Prometheus – Dunkle Zeichen”, geradezu ein Paradebeispiel für ökonomisches, geradliniges Erzählen. Als eine Mars-Expedition während eines verheerenden Sturms auf dem roten Planeten unvermittelt die Zelte abbrechen und die Monate lange Reise zurück zur Erde antreten muss, bleibt im Chaos ein Astronaut zurück, der von einer umherfliegenden Antenne getroffen wurde und für tot gehalten wird – der Botaniker Mark Watney, gespielt von Matt Damon in einem seiner gewinnendsten Auftritte seit “Good Will Hunting”. Watney hat jedoch überlebt. Während er mit wissenschaftlichem Eifer daran geht, Lösungen für alle Probleme zu finden, die ihn am Überleben für die nächsten vier Jahre hindern könnten – so lange würde es nach seinen Berechnungen dauern, aus eine Rettungsmission zu organisieren und loszuschicken -, kämpft die NASA auf der Erde darum herauszufinden, wie man den Robinson Crusoe auf dem Mars wieder zurückbringen kann, ohne andere Menschenleben zu riskieren. Ein Mann allein auf dem Mars. Das erscheint nicht unbedingt das Material für einen packenden zweistündigen Film. Aber so, wie die handelnden Personen auf existenzielle Krisen nicht mit hängenden Köpfen begegnen, sondern stets ganz pragmatisch daran arbeiten, jede neue Hürde auf dem Weg zur Rettung zu beseitigen, findet auch Scott stets ganz nüchtern Lösungen für die vermeintlichen narrative Probleme seines Überlebensdramas: Damon bespricht für die Nachwelt einen Videoblog, der letztlich den narrativen Rahmen liefert: “Fuck you, Mars!” ist das Mantra, dem sich gemeinsam mit Watney der ganze Film verschreibt, den Scott gestaltet hat wie einen jener klassischen Katastrophenfilme der Siebzigerjahre, die “Airport”-Filme zum Beispiel oder “The Poseidon Adventure”, in denen auch All-Star-Besetzungen versammelt wurden, die an verschiedenen Schauplätzen an Rettungsmöglichkeiten arbeiten, nur dass es jetzt nicht George Kennedy, Lloyd Bridges und Leslie Nielsen sind, die ihre Stirn in Falten legen und bangen und letztlich erleichtert jubeln müssen, sondern moderne Heavyweights wie Chiwetel Ejiofor, Kristen Wiig, Jessica Chastain, Michael Pena und Jeff Daniels. Überhaupt ist der Film nie muffig oder altmodisch oder knatternd: Der Look ist sensationell, das 3D immer perfekt und funktional, das Tempo rasend hoch und die Darsteller sind mit so vollem Einsatz bei der Sache, dass man als Zuschauer eigentlich nie ein Problem damit hat, dass über die fast volle Laufzeit weitestgehend ausschließlich wissenschaftliche Diskussionen geführt werden. Im Gegenteil: Es ist erfrischend, dass all der unnötige emotionale Ballast, der vor einem Jahr “Interstellar” so bleischwer und überladen wirken ließ, auf ein Minimum reduziert wird. Stellt sich nur die Frage, wie die Synchro den schönsten Satz Damons übersetzen will, der stellvertretend für den ganzen Film steht: “I’m gonna science the shit out of this.” Viel Spaß dabei, die, äh, Scheiße aus diesem Problem heraus zu wissenschaften. ts.
Originaltitel: The Martian Sprache: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 7.1 MA/Türkisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch Regie: Ridley Scott
Darsteller: Matt Damon (Mark Watney), Jessica Chastain (Melissa Lewis), Kristen Wiig (Annie Montrose), Jeff Daniels (Teddy Sanders), Michael Peña (Rick Martinez), Sean Bean (Mitch Henderson), Kate Mara (Beth Johanssen), Sebastian Stan (Chris Beck), Aksel Hennie (Alex Vogel), Chiwetel Ejiofor (Venkat Kapoor), Mackenzie Davis (Mindy Park), Donald Glover (Rich Purnell), Naomi Scott (Ryoko)
Produktion: Ridley Scott Produktionsjahr: 2015 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts Medienanzahl: 1 Laufzeit: 144 min.
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