Deutschlands berühmtester Undercover-Journalist reist als schwarzer Migrant durch die Republik und macht nicht die besten Erfahrungen. Günter Wallraffs Recherche-Methoden sind berüchtigt, unter dem Pseudonym Hans Esser arbeitete er 1977 in der Lokalredaktion von BILD in Hannover und veröffentlichte seine Erfahrungen in dem Buch “Der Aufmacher” und in der Doku “Der Mann, der Heinz Esser war”, als türkischer Gastarbeiter war er in Buch und Film “Ganz unten”, seine Ermittlungen im Milieu von Call-Centern , Großbäckereien, der Deutschen Bahn und unter Obdachlosen wurden in der ZEIT veröffentlicht. Diesmal zieht er als Schwarzer Kwami Ogonno los, mit versteckten Kameras im Hemdknopf, in der Sonnenbrille, im Tragebeutel (was im wahrsten Sinne des Wortes zu Schwindel erregenden Bildern führt). Mit Perücke und entsprechendem Make-Up lernt er schnell, was es heißt, die falsche Hautfarbe zu haben. Der sah aus wie “der Heidi Klum ihrer” erzählt die Vermieterin erschrocken, als er sich die Wohnung angeguckt hat. Der schwarze Mann im auffallend gemusterten Hemd trifft zumeist auf “bildungsferne Schichten”, muss sich mit den Vorurteilen von national gesinnten Fußballfans, spießigen Kleingärtnern, wandernden Rentnern oder Dauercampern auseinandersetzen. Manchmal wird ihm direkt bedeutet, er sei unerwünscht, manchmal durch die Blume. “Jede Gesellschaft lässt sich daran messen, wie sie auf Fremde reagiert” sagt Wallraff vor der Begegnung mit dem alltäglichen Rassismus und endet nach einem Jahr mit der Feststellung “Man wird fast ausschließlich über seine Hautfarbe definiert”. Resultat seiner Reise: Das Fremde verstört, macht Angst, weckt Aggression. Mit dem Argument, “die Mentalität” sei eben eine andere, wird munter ausgegrenzt und sei es durch horrende Summen für Aufnahme- und Jahresbeitrag bei einem Schäferhundeverein. Ganz rigoros verhält sich ein Beamter in Bayern. “Kwami” erkundigt sich mit einem Schwarzen deutscher Staatsbürgerschaft nach der Ausstellung eines Jagdscheins. Die beiden stehen sofort unter Generalverdacht, der Staatsdiener will gar die Polizei holen. “Afrika den Affen, Europa für Weiße!”, der Türsteher einer Rosenheimer Disco spricht aus, was viele denken. Unter “Zu Gast bei Freunden” stellt man sich etwas anderes vor. “Schwarz auf Weiß” ist eine entlarvende Realsatire, die Aneinanderreihung von ähnlichen Szenen und die Ausweitung auf Kinolänge machen aber auch die Redundanzen deutlich. mk.
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