Der Eisbär

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Nach dem Megaerfolg von “Knockin’ On Heaven’s Door” – mit 3,6 Mio. Zuschauer der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 1997 – war es für Til Schweiger und seine Produktionsfirma Mr. Brown Entertainment nicht leicht, einen passenden Nachfolger zu finden. Man kann sagen, daß man mit “Der Eisbär – entstanden in Coproduktion mit der Kölner Ena Film – Vollzug vermelden kann. Das talking picture lebt vor allem von coolen Dialogen, die geschickt mit Humor- und Thrill-Elementen kombiniert wurden, wobei auch der emotionale Input nicht auf der Strecke bleibt. Neben Anklängen ans Zeitgeistkino à la Tarantino hat “Der Eisbär” genügend Substanz und Originalität, um als hochvergnügliches deutsches Popcorn-Movie über die Runden zu kommen.
Til Schweiger, der diesmal in Personalunion als Hauptdarsteller, Coproduzent und Coregisseur (neben Drehbuchautor Granz Henman) auftritt, hat einen mutigen Schritt in die richtige Richtung gewagt. “Der Eisbär” ist kein “Knockin'”-Abklatsch geworden, sondern ein Film, der in punkto Dramaturgie, Look und Inhalt neue Wege geht. Statt auf eine stringente Handlung setzt der Film auf die Montage scheinbar völlig voneinander getrennter Geschichten, die konzentrisch um einen hochdramatischen Showdown gruppiert sind. Und so macht es immer mehr Sinn, daß ein Oldtimer mit einer scharfen Bombe plus Zeitzünder durch die nächtlichen Straßen Kölns geistert, daß zwei Jugendliche einen Hamburger-Laden überfallen, ein Killer den falschen Mann umnietet und eine schöne Frau in der Spießerkaschemme Paul’s Eck melancholisch doppelte Tequilas kippt und Kette raucht. Diese Sideplots – rhapsodisch und mit leichter Hand inszeniert – dienen als poppiger Rahmen für das Herzstück des Films, dem klassischen Boy meets Girl. Nico (somnambule Erotik: Karina Krawczyk) und Leo (Loner mit Softspot: Til Schweiger) begegnen sich in Paul’s Eck an einem äußerst kritischen Punkt ihres Lebens: Beide haben ihren jeweiligen Killerjob dermaßen vermasselt, daß sie glauben, nun selbst auf der Abschußliste zu stehen. Umgeben von dumpfteutschen Spießern – die allesamt nach dem Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip süffisant aussortiert werden – entdecken die beiden die große Liebe. Bei dieser Sequenz scheut sich der Film trotz seiner humorigen Grundstimmung nicht, voll auf die emotionale Karte zu setzen. Wie man beim Witzeerzählen total in den anderen abstürzen kann, gehört zweifelsohne zu den Höhepunkten des Films. Und einmal mehr spielt auch gerade hier die Musik – in diesem Fall The Righteous Brothers – eine eminent wichtige Rolle: Sie überhöht und konterkariert zugleich. Schon lange nicht mehr war die Musikauswahl bei einem deutschen Film so subtil und eklektisch. Ein weiterer Pluspunkt ist die Besetzung: Schweiger ist klug genug, sich nur mit guten Schauspielern zu umgeben und auch neuen Gesichtern eine Chance zu bieten. Genutzt haben diese vor allem die weibliche Hauptdarstellerin Karina Krawczyk und Sidekick Benno Fürmann als sympathischer Sprücheklopfer. Der stilisierte Look von “Der Eisbär” schafft nicht nur einen amüsanten Schattenreich-Mikrokosmos, sondern kreiert zudem eine höchst eigentümliche Märchenatmosphäre zwischen Kintopp, Kitsch und Melodram. Ob diese attraktive Mischung auch beim Publikum zündet, bleibt abzuwarten. Doch bei fairer Betrachtungsweise braucht sich “Der Eisbär” hinter seinem Vorgänger nicht zu verstecken. Wenn es dem Verleih gelingt, den Film entsprechend zu positionieren, steht auch einem Erfolg an der Kinokasse nichts mehr im Wege. ull.

Originaltitel: Der Eisbär
Sprache: Deutsch DD 5.1
Regie: Til Schweiger, Granz Henman

Darsteller: Til Schweiger (Leo), Karina Krawczyk (Nico), Benno Fürmann (Fabian), Florian Lukas (Reza), Vladimir Weigl (Thomas), Jürgen Tarrach (Manni), Robert Viktor Minich (Boris), Thierry van Werveke (Norbert), Ralph Herforth (Zivilpolizist), Ralf Richter (Zivilpolizist), Leonard Lansink (Barkeeper), Leander Haußmann (Stephan), August Schmölzer (Heinz), Willy Thomczyk (Alfred), Christof Wackernagel (Fritz), Katharina Thalbach (Hilde), Manfred Lehmann (Agent), Peter Maffay (Alex), Heiner Lauterbach (Gesundheitsinspektor), Tom Gerhardt (Manager American Diner), Nina Bagusat (Kassiererin American Diner), Stephan Schleberger (Koch American Diner), Walther Kühn (essender Gast), Manuel Humm (Transvestit)

Produktion: Vesna Jovanoska
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 1998
Bildformate: 1:1,33/4:3
Ton: Dolby Surround
Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1
Laufzeit: 87 min.

Zustand: Gebraucht

Altersbegrenzung: 12

Hersteller: Cine Plus

Anbieterartikelnummer: 609869

EAN: 4040316136587

Grundpreis: Eur /