Robert Schwentkes prominent besetzte Komödie zeigt augenzwinkernd ungewöhnliche Actionhelden, die die Sicherheit der Rente fürchten. Den Status als älteste Actionrentner, mit insgesamt 232 Jahren immer noch von Martin Brests dreiköpfiger “Rentnergang” (1979) besetzt, kann “R.E.D.” zwar nicht für sich beanspruchen, doch härter hat man Pensionisten im Kino noch nicht gesehen. Der Bodycount, den Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich und Helen Mirren im Kampf gegen mysteriöse Killer für sich verbuchen können, ist so beachtlich wie die Story fantastisch, die sich in einem völlig realitätsfreien Raum entwickelt. Kein aufgeschreckter Nachbar ist somit in Sicht, als vermummte Gestalten das Haus von Frank Moses mit Kugeln durchsieben und diese nächtliche Störung bitter büßen müssen. Der Ex-Vollstrecker der C.I.A., der sich als Rentner zu Tode gelangweilt hat, geht sofort auf Actiontour, schnappt sich als Präventivmaßnahme die charmante Callcenter-Dame Sarah, die er nun auch in Gefahr wähnt. Sarah, die Frank nur von Telefonaten kennt, ist anfangs nicht begeistert, dass er sie zum Schutz aus ihrem Leben reißen will und – schlimmer noch – keine Haare mehr hat. Doch als Abenteurerin in Wartestellung gibt sie ihren Widerstand bald auf und genießt die Expedition ins Risiko, auf der Frank ehemalige Teammitglieder aus dem Ruhestand holt, die ebenfalls auf der Abschussliste stehen. Ein zurückliegender Einsatz, dessen Spuren von der C.I.A. verwischt werden sollen, wird vom Drehbuch des Brüderpaars Jon und Eric Hoeber als McGuffin platziert, der die Fronten etabliert. Wichtiger als die Motive sind dem Film aber die Konfrontationen, die mit Shootouts, Verfolgungsjagden, knackiger Handarbeit, Explosionen und schließlich auch einem Attentat alles aufbieten, was im Genre Standard ist. Ein absurder Ton mit vielen Überzeichnungen ist dabei auffällig und auch beabsichtigt, durchdringt den Film mit Situationskomik und entfernt ihn damit von der Comicvorlage von Warren Ellis, die nur auf Härte setzte. Lacher durch alle Zuschauerreihen sind damit zwar nicht immer garantiert, doch Helen Mirren mit Maschinengewehr und John Malkovich als paranoider Ex-Agent zwischen Kleinkind und Killer sind Attraktionen mit Überraschungsmomenten, während der Hauptheld im Bruce-Willis-Modus Vertrautes für die Fankurve bietet. Ernst nimmt sich “R.E.D.” nie, seine formale Gestaltung aber schon, zählt doch diese Actionkomödie von Robert Schwentke (“Die Frau des Zeitreisenden”) nicht nur zu den bestbesetzten, sondern, dank Florian Ballhaus, auch zu den bestfotografierten Genrefilmen dieses Jahres. kob.
Originaltitel: RED Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg. Regie: Robert Schwentke
Darsteller: Bruce Willis (Frank Moses), Morgan Freeman (Joe Matheson), John Malkovich (Marvin Boggs), Helen Mirren (Victoria), Karl Urban (William Cooper), Mary-Louise Parker (Sarah Ross), Richard Dreyfuss (Alexander Dunning), Julian McMahon (Vice President Stanton), Brian Cox (Ivan), Rebecca Pidgeon (Cynthia Wilkes), Ernest Borgnine (Henry), James Remar (Gabriel Singer)
Produktion: Lorenzo di Bonaventura Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 111 min.
Kritik: Aus der harten Graphic Novel von Warren Ellis wird unter der Regie von Robert Schwentke (“Flightplan”) eine absurde, überzeichnete Actionkomödie, die sich nie ernst nimmt. Nicht jeder Gag ist auch ein guter in der nebensächlichen, in einem völlig realitätsfreien Raum entwickelten Story. Doch Helen Mirren mit Maschinengewehr und John Malkovich als paranoider Killer sind wirklich komische Attraktionen in diesem stark besetzten Genrefilm, der dank Kameramann Florian Ballhaus zu den ansehnlichsten des Jahres zählt.
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