Komisch und kriminalistisch, lehrreich und lebensfroh – auch der zweite Film nach Andreas Steinhöfels Buchreihe macht Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß. Ganz im Geiste von Neele Leana Vollmar, die nach dem ersten auch den dritten Teil der preisgekrönten Kinderbuchreihe von Andreas Steinhöfel inszenieren wird, hat sich Wolfgang Groos nun dem zweiten Abenteuer der beiden Berliner Jungs Rico und Oskar gewidmet. Der ausgewiesene Experte für Kinder- und Familienfilm, der nach der TV-Serie “Rennschwein Rudi Rüssel” und “Vorstadtkrokodile 3” zuletzt mit den beiden “Vampirschwestern” im Kino reüssieren konnte, hält sich denn in “Rico, Oskar und das Herzgebreche” nicht lange auf mit dem Etablieren der inzwischen bekannten Figuren und geht gleich in die Vollen. Dieses Mal haben der ebenso tiefbegabte wie furchtlose Rico und der clevere, aber etwas übervorsichtige Oskar, mittlerweile unzertrennliche Freunde, einen besonders kniffligen Kriminalfall zu lösen, ist doch dummerweise auch Ricos Mama (Karoline Herfurth wieder als kesse Großstadtpflanze mit viel Sex-Appeal) darin verstrickt. Spannend ist dieser Kinderfilm deshalb nicht unbedingt. Das muss er aber auch nicht sein. Denn Groos legt viel mehr Wert auf den komödiantisch-skurrilen Effekt seiner Geschichte und Charaktere. Viel Spaß machen auf dieser Ebene zwei Neuzugänge: Henry Hübchen als alternder Lebenskünstler, der die Jungs mit seinem klapprigen Benz durch Berlin chauffiert, und Moritz Bleibtreu als stotternder Bösewicht, der unter der Fuchtel seiner gestrengen Mama (Katharina Thalbach erneut als zwielichtige Bingo-Dame) steht und der deshalb eher Mitleid als Furcht erregt. Des Weiteren gefallen die pfiffigen, lebensechten Dialoge, der frische Soundtrack mit lässigen deutschen Songtexten und originelle animierte Einschübe, in denen entweder Ereignisse aus der Vergangenheit (wie Ricos Papa beim Angeln ertrank) oder auch komplizierte Fremdwörter auf spielerische Art erklärt werden. Schade ist für manche, dass Groos zur Halbzeit des Films seine eigentlichen Protagonisten – Anton Petzold und Juri Winkler machen ihre Arbeit wieder hervorragend – etwas aus den Augen verliert und sich zu sehr den erwachsenen Darstellern widmet. Das Finale im Nachtclub ist mangels zündender Ideen ein wenig langatmig geraten. Dafür wird zum Schluss ordentlich mit dem Herzgebreche – wie Rico Liebeskummer in seiner Sprache nennt – aufgeräumt, jeder Topf bekommt seinen Deckel und alle (inklusive der Kinozuschauer) gehen glücklich und beschwingt nach Hause und freuen sich schon auf “Rico, Oskar und der Diebstahlstein”. Schließlich können auch Erwachsene aus diesem im besten Sinne pädagogisch wertvollen Abenteuerspaß, der in vielen Momenten an die großen Erich-Kästner-Verfilmungen erinnert, durchaus etwas Gehaltvolles mit auf den Heimweg nehmen. lasso.
Originaltitel: Rico, Oskar und das Herzgebreche Sprache: Deutsch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch Regie: Wolfgang Groos
Darsteller: Anton Petzold (Rico), Juri Winkler (Oskar), Karoline Herfurth (Tanja Doretti), Ronald Zehrfeld (der Bühl), Ursela Monn (Frau Dahling), Katharina Thalbach (Ellie Wandbeck), Moritz Bleibtreu (Boris), Henry Hübchen (Herr van Scherten), Milan Peschel (Fitzke), Annette Frier (Kellnerin), Barbara Meier (Champagner Tussi), Tobias Krell, Ben Blümel
Produktion: Philipp Budweg Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2015 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 91 min. Features: Alternative und entfallene Szenen, Outtakes, Featurette, Trailer
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