Von Sam Raimi produziertes und Diablo Cody geschriebenes, höllisch brutales Remake des wegweisenden Horrorfilmklassikers. Die Teufel, die Sam Raimi 1981 ins Leben rief, tanzen wieder. 32 Jahre, nachdem er mit “Tanz der Teufel” Film- und Zensurgeschichte schrieb, erklimmt er als Produzent des Remakes kurz nach “Die fantastische Welt von Oz” zum zweiten Mal 2013 die US-Chartspitze. Das die Frauenrollen betonende Drehbuch von Oscar-Gewinnerin Diablo Cody (“Jennifer’s Body”) setzt der Uruguayer Fede Alvarez als explizite Variation des einflussreichen Originals mit neuem Ende um. Darin dominiert ein perfektes Thrill-Stakkato zwischen Retro-Look und Torture-Porn-Ästhetik mit morbiden Anleihen bei “Texas Chainsaw Massacre” und “Der Exorzist”. Das Update tut bereits im Prolog alles, um die höchste Altersfreigabe zu rechtfertigen, wenn ein Vater mit Feuer und Schrotflinte seine eigene Tochter exorziert. Anschließend fahren fünf melancholische College-Twens in die einsame Waldhütte, um den Entzug der drogenabhängigen Mia (Jane Levy, “Fun Size”) zu überwachen. Vorwürfe belasten das Verhältnis zu ihrem entfremdeten Bruder David (Shiloh Fernandez aus “Red Riding Hood”), die Grundlage für ein Geschwister-Drama, das den emotionalen Anker bildet und aus einem Verzagten einen opferbereiten Kämpfer macht. Es fällt Lou Taylor Puccis (“Thumbsucker”) Figur zu, im von verwesenden Kadavern verhängten Keller das in Stacheldraht eingewickelte Totenbuch aus Menschenhaut zu entdecken und Beschwörungsformeln zu skandieren. Mit denen erwacht das Pandämonium im Wald und nimmt Mia in Besitz. Bis die Freunde die mordenden Teufel, die sie gerufen haben, wieder austreiben, der Bruder seine Schwester beerdigt und – mit einer Autobatterie – reanimiert, zieht Alvarez alle Register eines exzessiv blutigen Terrorerlebnisses, das wesentlich härter als das in Deutschland viele Jahre beschlagnahmte Original ausfällt. Dessen aus dem Mini-Budget geborene Kreativität ersetzt er durch die hocheffiziente Schockwirkung eines Thrill-Stakkatos, das sich durch Professionalismus auszeichnet: Mit fulminantem Einsatz von grellen Tönen, Akkord-Montage, modrigem Set-Design und einem düsteren Look entfalten die (meist ohne Computerhilfe) generierten Spezialeffekte ihre Wirkung. Wo Raimi augenzwinkernd die Marx Brothers zitierte und bereits das Comichafte der beiden Nachfolger andeutete, herrscht anno 2013 grimmige Humorlosigkeit: Mit einem der Pathologie entstammenden Naturalismus führt Alvarez seine “Saw”-Folterinstrumente vor – Haushaltsgeräte, Werkzeuge und natürlich die Kettensäge – um anschließend mit ultra-realistischen Selbst- und Fremdverstümmelungen der drastischen Art zu schocken. Dann werden Zungen zerschnitten, Arme abgesägt und Körper mit der Nailgun perforiert. Ein sagenhaftes Blutbad, das von Thrill zu Thrill jagt, dem Survival Horror huldigt und eine weithin sichtbare Wegmarke für Kino-Mutproben setzt. tk.
Darsteller: Jane Levy (Mia), Shiloh Fernandez (David), Lou Taylor Pucci (Eric), Jessica Lucas (Olivia), Elizabeth Blackmore (Natalie), Jim McLarty (Harold)
Produktion: Sam Raimi Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 87 min.
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