Die Gefahren bei der verdeckten Ermittlungsarbeit der Polizei gehören spätestens seit “Serpico” zum fest eingemeideten Themenkatalog des Polizeifilms. Der Australier Michael Rymer (“Angel Baby”) erweitert das Subgenre in seiner ersten amerikanischen Arbeit um eine afroamerikanische Variante, die neben beeindruckenden schauspielerischen Leistungen von Omar Epps und Rapstar LL Cool J vor allem mit direkt authentischen Bildern aus den Inner Cities der USA aufwartet. Rymers Blick auf die schwarzen Ghettos ist unbestechlich. Weder romantisierend noch dämonisierend fährt er mit dem distanzierten Blick des Außenseiters durch die heruntergekommenen Wohnbezirke der schwarzen Bevölkerung und registriert kühl, daß Armut, Gangs und Drogenhandel ihre unauslöschbaren Spuren hinterlassen haben. In diese Welt schickt er den ehrgeizigen, frisch aus der Akademie entlassenen Rookie Jeff, der darauf brennt, das Gelernte in Undercover-Arbeit an vorderster Front umzusetzen. Tatsächlich erweist er sich als mutiger, abgebrühter Pragmatiker, der auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt. Der Einsatz wird belohnt: Jeff wird auf den unantastbaren Großstadtgangster God angesetzt, der 80 Prozent des Drogenhandels von Cincinatti kontrolliert. Jeff gelingt es, in den inneren Kreis von Gods Organisation vorzudringen. Doch danach verläuft nichts mehr nach Plan, denn obwohl God unberechenbar sein kann und sein Imperium mit eiserner Faust regiert (eine Folterszene in einem Billardsalon unterstreicht dies besonders effektiv), ist er auch intelligent, charmant und voller Sorge für seine Nachbarschaft. Schnell fühlt sich Jeff so sehr von dem Chamäleon angezogen, daß er schon bald die größte Gefahr für die eigene Mission wird. Wie in einer Blaxploitation-Version von “Apocalypse Now” läßt Regisseur Rymer seinen Hauptdarsteller Omar Epps mit dem faszinierenden Bösen kokettieren, bis er selbst davon verschlungen zu werden droht. Dabei erreicht “In Too Deep” nicht die obsessive Authentizität oder psychologische Überzeugungskraft des ähnlich gelagerten “Donnie Brasco”, aber das Schauspielduell zwischen Epps und dem überraschend talentierten LL Cool J läßt einen doch immer wieder den Atem anhalten, zumal die Routiniers Stanley Tucci und Blaxploitation-Queen Pam “Jackie Brown” Grier den beiden explosiven Heißspornen in Nebenrollen als abgebrühte Cops das nötige Maß Coolness und Vernunft entgegensetzen. Ein Hood-Movie, das deshalb gefällt, weil es sich nicht in unnötigen, ausgelutschten Gangsta-Klischees ergeht – als hätte Hiphop-Prophet KRS One einen intensiven Street-Policier verfaßt. ts.
Originaltitel: In Too Deep Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Michael Rymer
Darsteller: Omar Epps (Jef Cole/ J. Reid), LL Cool J (Dwayne Gittens (“God”)), Nia Long (Myra), Stanley Tucci (Preston Boyd), Hill Harper (Breezy T.), Pam Grier (Detektiv Angela Wilson)
Produktion: Paul Aaron Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1999 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 93 min. Features: Interviews, Behind the Scenes, Musikvideo, Filmografien, Trailer
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