Köpfe werden rollen, Kinder dazu tollen: Willkommen in Tim Burtons wundersamer und wunderbarer filmischer Expedition in Lewis Carrolls berühmtes unterirdisches Universum. Natürlich ist es eine Traumpaarung: Hollywoods engagiertester, magisch-morbidester Märchenerzähler und die beiden Bücher von Lewis Carroll, die nicht nur den Zauber der Kindheit zeitlos beschwören. Wie schwierig es jedoch war, Carrolls episodischer, exzentrischer, exotischer Welt voller Wortspiele und Absurditäten einen dramatischen Überbau zu geben, ist dem Film zwar nicht anzusehen, aber anzufühlen. Doch ungeachtet einer gewissen emotionalen Distanz zum Geschehen ist man als Zuschauer kontinuierlich fasziniert und dank vieler origineller Einfälle auch amüsiert. “Alice im Wunderland” ist eine sehr freie Adaption, die Ideen und Figuren auch aus der Fortsetzung “Alice hinter den Spiegeln” aufgreift, ausbaut und sie in einen neuen Kontext stellt. Die radikalste Änderung ist tatsächlich die plausibelste, denn sie schließt das Motiv der Rückkehr ein und akzentuiert neben dem unverändert erkennbaren Kindlichen auch den Übergang zum Erwachsenen. Alice (Mia Wasikowska) ist 19, ein rebellisches Herz in einer verstaubten viktorianischen Gesellschaft, die von ihr vor allem eines erwartet: Anpassung. Dazu gehört auch die Heirat mit einem aristokratischen Langeweiler, den Alice samt Partygästen stehen lässt, um einem Kaninchen in dessen Bau zu folgen. Nach endlosem Sturz in die Tiefe schrumpft Alice, findet so Zugang zum hier als Unterland benannten Wunderland. Sie erinnert sich nicht, dass sie als Kind schon einmal hier war und sehnsüchtig zurück erwartet wird, denn nur sie, so eine Prophezeiung, kann die Schreckensherrschaft der Roten Königin (Helena Bonham Carter) beenden. Alices Prüfungen, ein von der monströsen Kreatur Bandersnatch bewachtes Schwert zu stehlen und damit im Showdown das drachenähnliche Lieblingstier der Königin, den Jabberwocky, zu töten, werden absolviert. Doch viel wichtiger als eine dramatische Linie sind dem Film seine exzentrischen, charmanten und witzigen Figuren. Der verrückte Hutmacher etwa, dessen Augen und Outfits sich stimmungsabhängig verändern – ein auf Johnny Depp maßgeschneiderter Neuzugang im Kuriositätenkabinett von Burton. Die cholerische Königin, deren riesiger Kopf Eitelkeit spiegelt, gehört auch dazu, wie der liebenswert durchgeknallte Märzhase, die Disney-idealtypische Kampfmaus und die schwebende Grinsekatze, die sich in Luft auflösen und mit sanfter Sinnlichkeit sprechen kann. Bei all diesen Figuren, besonders auch bei einem sehr realistischen Bluthund spielt Burtons Film seine visuellen Stärken überwältigend aus. Wie in “Avatar” sieht man weitgehend virtuelle Welten und eine Dreidimensionalität von höchster Qualität. Getreu Lewis Carrolls Motto “Believe the impossible”, das eine Crew von Spitzenkräften hier eindrucksvoll umgesetzt hat. kob.
Originaltitel: Alice in Wonderland Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1/Französisch dts HD 5.1/Türkisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch/Arabisch/Engl. f. Hörg. Regie: Tim Burton
Darsteller: Mia Wasikowska (Alice), Johnny Depp (Der verrückte Hutmacher), Anne Hathaway (Weiße Königin), Helena Bonham Carter (Herzkönigin), Crispin Glover (Herzbube Stayne), Matt Lucas (Diedeldum und Diedeldei), Marton Csokas (Charles Kingsleigh), Tim Pigott-Smith (Lord Ascot), Lindsay Duncan (Helen Kingsleigh), Geraldine James (Lady Ascot), Leo Bill (Hamish), Frances de la Tour (Tante Imogene), Jemma Powell (Margaret Kingsleigh), John Hopkins (Lowell), Eleanor Gecks (Faith Chattaway), Eleanor Tomlinson (Fiona Chattaway)
Produktion: Tim Burton Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:1,78/16:9 Mehrkanalton: dts HD 5.1 Laufzeit: 108 min.
Kritik: Als verrückter Hutmacher spielt Johnny Depp zum siebten Mal für Tim Burton. Dass auch Hollywoods erfolgreichster Märchenerzähler und Lewis Carrolls Alice-Bücher eine Traumpaarung darstellen, beweist diese sehr freie Adaption mit großer Fantasie, visuellem Witz und einer Fülle von unvergesslichen Figuren, die hier digital und dreidimensional zum Leben erweckt wurden. Dass die Story berühmten Fantasyvorbildern folgt und keine große emotionale Spannung aufbauen kann, fällt angesichts der fantastischen Bilder nicht ins Gewicht.
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2010 Kategorie: 1000 Bes. pro Kopie am Startwochenende in der 3D-Auswertung
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