Aberwitzige Chaoskomödie mit bösem Humor über ein junges Paar, das sich auf einen Kleinkrieg mit der benachbarten Studentenverbindung einlässt. Seit seinem Debüt “Nie wieder Sex mit der Ex” hat sich Nicholas Stoller zunehmend zum interessantesten Regisseur aus der Talentschmiede um Komödienguru Judd Apatow entwickelt: Zwar agiert er noch nicht ganz auf dem Level seines einstigen Mentors, der Filme macht, als habe John Cassavetes sein Herz für Comedy entdeckt, doch auch Stoller merkt man an, dass die Gags zwar wichtig, aber längst nicht mehr alles sind. So viel echtes Leben wie in “Bad Neighbors”, seinem nunmehr vierten Film, hat er jedenfalls noch nie zugelassen. Natürlich ist es in erster Linie ein überdrehter High-Concept-Spaß über einen zunehmend eskalierenden Streit zwischen einem jungen Elternpaar und einer Studentenverbindung, die neben dem gerade mit dem mühselig Ersparten erstandenen Traumhäuschen der beiden einzieht und Partys bis zum Abwinken feiert, ohne Rücksicht auf Verluste – und die gestressten Nachbarn. Aber Stoller hält das nicht in den gewohnt sauber ausgeleuchteten Tableaus gängiger Hollywoodkomödien fest, sondern geht ganz nah ran mit seiner Kamera: Je schmutziger die Mittel werden, mit denen sich die verfeindeten Parteien beharken, desto uncleaner und nervöser wird auch die visuelle Gestaltung des Films. Und natürlich geht es eben auch um das Erwachsenwerden, um die Verantwortung, die man trägt, wenn man ein Baby Zuhause hat, auch wenn das bedeutet, dass man sich diejenigen zum Feind macht, an deren Seite man noch ein paar Jahre zuvor gefeiert hätte. Die Perspektive trägt auch bei zur subversiven Schärfe, die sich nicht darin erschöpft, die beiden männlichen Stars clever gegen den Strich besetzt zu haben: Disney-Channel-Star Zac Efron aus “High School Musical” ist der Troublemaker der Geschichte, der für furchtlosen und anarchischen Humor bekannte Seth Rogen bekam die Rolle des Spießers zugeteilt. Mit ihm – und Rose Byrne als seine Gattin – als Sympathieträger ist “Bad Neighbors” eben keine moderne Variante von Frat-Party-Klassikern wie “Porkys” oder “Old School”, sondern betrachtet das Subgenre durch den Zerrspiegel und mit einem sympathischen Auge für die, auf deren Kosten man in “Ich glaub’, mich tritt ein Pferd” noch herzlich lachen durfte. Da mag dem leider mit dem Holzhammer synchronisierten Film, der Meilensteine wie “Der Rosen-Krieg”, “American Pie” und “Die lieben Nachbarn” zu einer ätzend-komischen Melange vereint, auf den letzten Metern ein wenig der Sprit ausgehen, an seiner Smartness und dem puren Vergnügen über ein paar wirklich unerhörte Späße ändert das nichts. Und die Lacher sitzen auf jeden Fall. ts.
Originaltitel: Bad Neighbors Sprache: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts 5.1/Spanisch dts 5.1/Italienisch dts 5.1 Untertitel: Deutsch/Englisch/Diverse Regie: Nicholas Stoller
Darsteller: Seth Rogen (Mac Radner), Rose Byrne (Kelly Radner), Zac Efron (Teddy Sanders), Christopher Mintz-Plasse (Scoonie), Dave Franco (Pete), Ike Barinholtz (Jimmy), Jerrod Carmichael (Garf), Lisa Kudrow (Carol Gladstone), Halston Sage (Brooke), Jake Johnson
Produktion: Evan Goldberg Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2014 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts Laufzeit: 97 min.
Kritik: Ganz nach Vorbild von “Der Rosen-Krieg”, allerdings gefiltert durch den anarchischen Witz eines “Ich glaub’, mich tritt ein Pferd”, zieht Nicholas Stoller (“Nie wieder Sex mit der Ex”) in seinem bislang besten Film eine hinreißend eskalierende Nummernrevue ab. Das Tempo der ausgedehnten und mit allen verfügbaren Mitteln gefochtenen Schlacht zwischen Seth Rogen und Zac Efron – beide clever gegen den Strich besetzt – ist rasend hoch, die Gags sitzen, und zwischendrin bleibt noch Platz für den ein oder anderen klugen Gedanken.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.