Negativ und Positiv ziehen sich an – ein Naturgesetz, das in “Besser geht’s nicht” glaubhaft bestätigt wird. James L. Brooks’ konstant komische, sensible, aber selten sentimentale Komödie über den zwischenmenschlichen Hindernisparcours eines unausstehlichen Misanthropen und einer sympathisch-resoluten Kellnerin, reizt mit ihrem sehr exzentrischen Protagonisten die Toleranzgrenzen einer romantischen Versuchsanordnung aus. Lohn für dieses Risiko ist eine ungewöhnliche, mit angezogener Handbremse entwickelte Liebesgeschichte, die dank großer Unterhaltungsqualitäten ein Millionenpublikum ins Kino locken sollte. Ein klassisches Weihnachtsthema im Geiste von Charles Dickens, die Humanisierung eines egoistischen Kotzbrockens, bildet den Kern dieser Komödie, mit der Regisseur Brooks (“Zeit der Zärtlichkeit”) sich vom Flop seines verstümmelten Musicals “I’ll do anything oder: Geht’s hier nach Hollywood?” bestens erholt zeigt. Mit einer unwiderstehlichen Mischung aus gewohnter Grimassenparade und filigranen Gefühlszäsuren spielt Jack Nicholson den zwanghaften Neurotiker Melvin Udall, der jede seiner raren, eher ungewollten menschlichen Kontaktaufnahmen zu Beschimpfungen der übelsten Sorte nutzt. Am stärksten betroffen, weil geographisch am nächsten, ist Nachbar Simon (reife mimische Leistung: Ex-Talkshow-Moderator Greg Kinnear), dessen Hunde- und Männerliebe Udalls Stimmungsbarometer immer wieder in den Keller treibt. Andere Opfer seines rhetorischen Gefechtsfeuers sind Gäste und Bedienungen eines Lokals, das Udall tagtäglich mit seinem exotischem Charme verwöhnt. Und wenn einmal sein Stammtisch vergeben oder seine Lieblingskellnerin Carol (Helen Hunt) dienstbefreit ist, findet er passende Worte für dreiste Besetzer (“Euer Appetit ist so groß wie Eure Nasen”) wie auch arglose Tischdienerinnen (“Hello, elephant girl”). Einzig Carol vermag ihm Paroli zu bieten, woraus Udall eine Art Frühform von Respekt entwickelt. Der Reiz in der von Mark Andrus und Brooks mit exzellenten Dialogen üppig angereicherten Geschichte besteht in der Herausforderung Udalls durch seine schlimmsten Alpträume. Der zwanghafte Ordnungs- und Reinlichkeitsfanatiker auf den Spuren von Howard Hughes muß sich gefürchteten Infektionsherden (Simons Hund, Carols schwerkranker Sohn) nähern und sich schließlich sogar um den schwulen Nachbarn kümmmern. Was erfreulicherweise seinen Charakter nicht pathetisch klischeehaft verändert, sondern lediglich ergänzt. Nicholsons verbale Dreckschleuder macht Pausen, bleibt aber nie gänzlich außer Betrieb. Das verhindert banale Sentimentalität und macht die Annäherung zwischen ihm und der vortrefflichen Helen Hunt (Star der Hit-Sitcom “Verrückt nach Dir”) um so spannender. In der Konstellation mag diese unaufdringliche Love Story nicht realistisch sein, in den Gefühlen aber wirkt sie immer authentisch. Nicht nur hier wird diese romantische Komödie ihrem Titel und den Unterhaltungserwartungen eines potentiell großen Publikums gerecht. kob.
Originaltitel: As Good As It Gets Sprache: Deutsch/Englisch Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch/Dänisch/Finnisch/Norwegisch/Schwedisch Regie: James L. Brooks
Darsteller: Jack Nicholson (Melvin Udall), Helen Hunt (Carol Connelly), Greg Kinnear (Simon Bishop), Cuba Gooding Jr. (Frank Sachs), Skeet Ulrich, Shirley Knight (Beverly), Jesse James (Spencer), Yeardley Smith (Jackie), Lupe Ontiveros (Nora)
Produktion: James L. Brooks Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1997 Bildformate: 1:1,85 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 133 min.
Filmpreise: Name: Golden Globe Jahr: 1998 Kategorie: Beste Darstellerin (Komödie oder Musical)
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