Christopher Smiths Rückblick auf den mittelalterlichen Pestausbruch und dessen nicht nur gesundheitliche Nebenwirkungen vereint spannend Abenteuer- und Horrorfilm. Smiths mit deutschen Fördergeldern finanzierter und internationaler Besetzung in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gedrehter Genrefilm nutzt den Schwarzen Tod, der in Europa zwischen 1347 und 1352 ein Drittel der Bevölkerung das Leben kostete, als bedrohlichen Hintergrund für eine Gegenüberstellung christlicher und heidnischer Lebensweisen, um in Verblendung und der Kreativität menschlicher Grausamkeit Gemeinsamkeiten zu entdecken. Wolfstan (John Lynch), rechte Hand des Ritters Ulric (Sean Bean), führt als Erzähler und moralische Identifikationsfigur in die Geschichte des jungen Novizen Osmund (Eddie Redmayne) ein, dessen Gelübde erst durch einen blonden Engel, dann durch Satanisten auf die Probe gestellt wird. Osmund soll Ulric und seine Handvoll Männer zu einem entlegenen englischen Dorf führen, dessen Bewohner bisher von der Pest verschont blieben – wofür der Bischof die unheiligen Praktiken der Dorfbewohner verantwortlich macht, die angeblich die Toten wieder ins Leben rufen sollen. Diese Reise ins Archaische, in eine Welt ohne moralische Regeln nutzt das clevere Drehbuch von Dario Poloni, um sturen Glauben oder Aberglauben zu hinterfragen, wenn in beider Namen skrupellos und grausam gemordet wird. Weit entfernt vom Zeitalter der Aufklärung ist der mittelalterliche Mensch Sklave seines begrenzten Horizonts. Mit drastischen Veränderungen in seiner Welt kann er nicht rational umgehen, womit nun die Pest ein Werk des Teufels, vielleicht aber auch ein Fluch sein kann, den ein Massaker an französischen Soldaten heraufbeschwor. Obwohl in “Black Death” gehackt, gestochen, gefoltert und gevierteilt wird, erlaubt sich der Film eine humoristische Note, wenn sich der Zuschauer zumindest eine Zeit lang fragen darf, was denn so schlecht an teuflischen Todesritualen ist, wenn dadurch eine dörfliche Idylle ohne Krankheit und mit einem Überangebot an Essen und schönen Frauen entsteht. Die Besetzung von Carice van Houten, die nach “Black Book” menschliche Abgründe einmal nicht als Opfer ergründet, erweist sich dabei als echter Coup. Zwischen sanftem Engel im Look von Electro-Popstar Goldfrapp und kalter Provinzhexe dominiert die Holländerin das letzte Drittel des Films, der unverbrauchte Landschaften stimmig präsentiert, eine konsequent düstere Atmosphäre generiert und seine Action gut dosiert und intensiv präsentiert. “Black Death” ist der vierte Film von Horrorspezialist Christopher Smith (“Creep”, “Severance”) und sein bislang bester. kob.
Originaltitel: Black Death Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch/Engl. f. Hörg. Regie: Christopher Smith
Darsteller: Sean Bean (Ulric), Eddie Redmayne (Osmund), Carice van Houten (Langiva), Kimberley Nixon (Averill), John Lynch (Wolfstan), Tim McInnerny (Hob), Andy Nyman (Dalywag), Jonny Harris (Mold), Emun Elliott (Swire), Tygo Gernandt (Ivo), Jamie Ballard (Griff), David Warner (Abt)
Produktion: Robert Bernstein Produktionsland: Deutschland/Großbritannien Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,40/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 98 min. Features: Featurette, Trailer
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