Mit einer Geschichte über zwei arabische Fürstenfamilien und die Veränderung ihrer Heimat durch Öl kehrt der Abenteuerfilm klassischer Prägung ins Kino zurück. Jean-Jacques Annaud (“Der Name der Rose”) ist der loyalste europäische Zeremonienmeister des aufwendigen Eventfilms. Dieser formalen epischen Konstante gegenübergestellt ist sein Bemühen, immer wieder neue Themen, andere Schauplätze und Kulturen in den Fokus zu rücken. Für die Verfilmung von Hans Rueschs Roman “Der schwarze Durst”, für die vor zehn Jahren Spektakelkönig Paul Verhoeven im Gespräch war, zog Annaud nach Tunesien und Katar. Hier realisierte er eine komplexe Geschichte über Väter und Söhne vor dem Hintergrund einer zwischen der Tradition und der Annäherung an die Moderne zerrissenen Welt. Für das alte Arabien steht der Sultan von Salmaah (Mark Strong), ein Mann des Korans, der Bescheidenheit und der Moral, für das neue der Emir von Hobeika (Antonio Banderas). “Black Gold” spielt Anfang der 1930er Jahre und eröffnet mit der Kapitulation des Sultans nach verlorener Schlacht gegen den Erzrivalen. Als Faustpfand für den Frieden muss der Geschlagene seine beiden Söhne in die Heimat des Emirs ziehen lassen, wo sie entwurzelt aufwachsen. Viele Jahre später entbrennt der Kampf zwischen den Herrschern erneut. Streitobjekt ist das Territorium, das zwischen den fiktiven Fürstentümern als neutrale Pufferzone dient. Als US-Konzerne hier das schwarze Gold finden, unterstützt der Emir die Förderung, wendet sich euphorisiert dem Westen und dem Konsum zu. Damit bricht er in den Augen seines Rivalen, der sich dem Öl und dem Fortschritt verweigert, den Friedensvertrag und löst einen kriegerischen Konflikt aus, der dem jüngsten Sohn des Sultans die Schlüsselrolle zuweist. Sein Name Auda ist wohl eine Verbeugung vor dem großen Beduinen, der gegen das Osmanische Reich zog und in “Lawrence von Arabien” zu den interessantesten Figuren zählte. Auch der Namensvetter aus “Black Gold” einigt zerstrittene Beduinenstämme, muss sich darüber hinaus zwischen zwei Vätern entscheiden und auch die zentrale Romanze des Films mittragen. Diese Aufgabe kommt für seinen Darsteller Tahar Rahim, die Entdeckung aus “Ein Prophet”, vielleicht zu früh – noch fehlt das Charisma, mit dem etwa Mark Strong jede Szene dominiert. Annaud zeigt Sympathien für beide Fürsten und ihre Standpunkte, auch für Banderas’ opportunistische und humorvoll angelegte Figur. Sichtbar versteht sich “Black Gold” als Mediator, hält ein Plädoyer für den wahren Koran und vernachlässigt in seiner Vermittlerrolle zwischen Kulturen und Figuren mitunter die Leidenschaft und den dramatischen Sog zu entwickeln, die solche Filme brauchen. In der zweiten Hälfte aber liefert “Black Gold”, was James Horners Musik von Beginn an verspricht: das epische Abenteuer mit auszehrenden Wüstendurchquerungen, überraschenden Action-Attacken, tragischen Verlusten und romantischer Erfüllung. kob.
Darsteller: Tahar Rahim (Prinz Auda), Antonio Banderas (Nesib, Emir von Hobeika), Mark Strong (Amar, Sultan von Salmaah), Freida Pinto (Prinzessin Leyla), Riz Ahmed (Ali), Akin Gazi (Prinz Saleeh), Driss Roukhe (Magroof), Corey Johnson (Thurkettle), Mostafa Gaafar (Khoz Ahmed), Jan Uddin (Ibn Idriss), Liya Kebede, Jamal Awar, Eriq Ebouaney
Produktion: Tarak Ben Ammar Produktionsland: Frankreich/Katar Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,35/16:9 Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 125 min.
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