In Allen Hughes’ mit Stars besetztem Großstadtthriller ist Moral ein überholter und gefährlicher Lebensmotor. Der Dreck steht hoch in der Metropole am Hudson, erreicht die Verwaltungsspitzen, bis ihn ein Mann von ganz unten von den Straßen fegt. Stark verkürzt, ist das die Essenz dieses Politthrillers, der ohne große Erschütterungen der Genrefundamente und damit etwas berechenbar sein Einzelkämpferszenario präsentiert. Brian Tuckers Skript zu “Broken City” stand 2008 auf der Black List der besten unproduzierten Drehbücher. Für die Verfilmung, die Allen Hughes (“Book of Eli”) frei von überzogenem Actionzwang und erstmals auch ohne Zwillingsbruder Albert inszenierte, wurde das durchaus dialogstarke Skript von überkomplexen dramaturgischen Auswucherungen befreit. Das blieb nicht folgenlos für die Glaubwürdigkeit einiger Situationen und Figuren, dennoch sieht man gerne zu, wie starke Darsteller einen Film nach Hause bringen, der zur Abwechslung einmal offensichtlich für Erwachsene gemacht ist. Die jüngste Figur ist auch die erste, die sich aus dem Plot verabschiedet – ein halbwüchsiger Latino, den der New Yorker Detective Taggart (Mark Wahlberg) nach eigener Aussage in Notwehr erschossen hat. Ein Beweis, der Taggarts Behauptung in Frage stellt, wird mit dem Segen von Bürgermeister Hostetler (Russell Crowe) unter den Tisch gekehrt. Somit wird Taggart in seinem Prozess freigesprochen, muss aber den Dienst quittieren. Sieben Jahre wühlt er als Privatdetektiv im Schmutz ganz unten, bis er ganz oben, im Sumpf von Intrigen, Korruption und Mord, mitschwimmen darf. Für den Bürgermeister soll der Ex-Cop den Lover seiner Frau (Catherine Zeta-Jones) identifizieren, bevor Hostetlers Wahl-Konkurrent die Affäre als Munition benutzen kann. Schneller als Wahlberg wird mancher Zuschauer durchschauen, welche Figur hier tatsächlich Sympathien verdient. Wirklich sauber und integer ist kaum einer, sieht man von Taggarts Assistentin ab, die unter den Nebencharakteren den stärksten Eindruck hinterlässt. Newcomerin Alona Tal spiegelt darstellerisch die Kompetenz des kompletten Ensembles. Aus diesem stechen Crowe, charismatisch und schmierig, Barry Pepper in der Rolle seines Widersachers und in nur wenigen Szenen auch Zeta-Jones’ heraus, die mit ihrer Figur Seele, wenn auch kein Rückgrat zeigen darf. kob.
Originaltitel: Broken City Sprache: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Allen Hughes
Darsteller: Mark Wahlberg (Billy Taggart), Russell Crowe (Bürgermeister Nicolas Hostetler), Catherine Zeta-Jones (Cathleen Hostetler), Jeffrey Wright (Polizeichef Colin Fairbanks), Barry Pepper (Jack Valliant), Kyle Chandler (Paul Andrews), Alona Tal (Katy Bradshaw), Natalie Martinez (Natalie Barrow), Michael Beach (Tony Jansen), James Ransone (Todd Lancaster), Griffin Dunne (Sam Lancaster)
Produktion: Randall Emmett Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 109 min.
Kritik: Erstmals ohne Zwillingsbruder Albert inszeniert Allen Hughes (“Book of Eli”) einen Politthriller, der zwar Sollstellen in überraschenden Wendungen, aber auch starke Darsteller aufweist. Das Ensemble, in dem Russell Crowe als schmierig-charismatischer Politiker und Barry Pepper als integerer Rivale herausragen, trägt diesen dialogstarken Film, der für ein erwachsenes Publikum ohne den gängigen überzogenen Actionzwang inszeniert ist. Erste Wahl für anspruchsvolle Thrillerfans.
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