Aller düsteren Dämonen zum Trotz, die unsere Welt attackieren, zeigt sich mit der Eröffnung von Cassandra Clares Fantasysaga Licht am Horizont gescheiterter “Twilight”-Nachfolger. Innerhalb von sechs Jahren hat die Autorin, die mit ihrem Pseudonym und ihrem bürgerlichen Namen Judith Rumelt selbst die ihre Bücher prägende Koexistenz von Real- und Traumwelt spiegelt, fünf Bestseller veröffentlicht. Deren Rezeptur lässt sich bis zum Serienhit “Buffy- Im Bann der Dämonen” zurückverfolgen, verbindet fantastische Elemente mit junger Liebe, persönlicher Reifung und dem Auftrag, die Welt vor den Kreaturen der Hölle zu retten. Parallelen zu “Twilight” gibt es viele, besonders das romantische Dreieck, das die junge Clary (Lily Collins), ihr bester Freund Simon (Robert Sheehan) und der coole Schattenjäger Jace (Jamie Campbell Bower) bildet. Doch die urbane Kulisse mit New York als Epizentrum der ewigen Auseinandersetzung zwischen den Kriegern Gottes und den Kreaturen Satans hebt “Chroniken der Unterwelt – City of Bones” vom Vorbild ab – wie auch der Akzent auf Action, der Schmachtblicke, Liebesdebatten und andere romantische Verhaltensauffälligkeiten nur auf Sparflamme brennen lässt. Mehr Zeit, als das Beziehungsdreieck zu skizzieren und die unschuldige Heldin dem erfahrenen Dämonenjäger zuzuführen, bleibt dieser von Harald Zwart (“Karate Kid”) inszenierten Franchise-Eröffnung nicht, die konstant Tempo macht und den Zuschauer mit seiner Protagonistin eine unbekannte Welt entdecken lässt. Über Nacht wird aus der verunsicherten Teenagerin eine Kriegerin, auf der die Hoffnung der Menschen ruht. Als Clary erstmals Dämonen erkennt, die schließlich ihre Mutter entführen, gerät sie auch ins Visier der Schattenjäger, die seit Jahrhunderten dem Bösen Einhalt gebieten. Dass nur noch drei der jungen und attraktiven Halbengel im Einsatz sind, zeigt die Nachwuchsprobleme des Geheimbunds. Doch mit Clary wird ein neues mächtiges Mitglied gewonnen, das nicht nur die Lösung dieses Dilemmas in sich trägt. Klischees bedient der Film reichlich, mitunter auch selbstironisch, driftet sporadisch auch ins Absurd-Komische ab, wenn sich unglaubliche Enthüllungen häufen oder Hebel zur Schließung von Höllenportalen altmodisch klemmen. Doch ihr Franchisepotential unterstreicht diese Ouvertüre nachdrücklich, die mit einem geschätzten Budget von 60 Millionen Dollar visuell viel erreicht und mit Spannung, knackiger Action, guten Effekten, einigen originellen Gimmicks sowie engagierten Jungstars überzeugt, die nicht nur die Fans der Bücher erobern sollten. kob.
Originaltitel: The Mortal Instruments: City of Bones Sprache: Deutsch dts HD 5.1 HR/Englisch dts HD 5.1 HR Regie: Harald Zwart
Darsteller: Lily Collins (Clary Fray), Jamie Campbell Bower (Jace Wayland), Robert Sheehan (Simon Lewis), Kevin Zegers (Alec Lightwood), Lena Headey (Jocelyn Fray), Kevin Durand (Emil Pangborn), Robert Maillet (Samuel Blackwell), Aidan Turner (Luke Garroway), Jemima West (Isabelle Lightwood), Godfrey Gao (Magnus Bane), CCH Pounder (Madame Dorothea), Jared Harris (Hodge Starkweather), Jonathan Rhys Meyers (Valentine Morgenstern), Harry van Gorkum (Alaric), Stephen Hart (Bruder Jeremiah), Chad Connell (Lambert), Chris Ratz (Eric), Elyas M’Barek (Vampir-Anführer)
Produktion: Robert Kulzer Produktionsland: Deutschland/Kanada Produktionsjahr: 2013 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 HR Medienanzahl: 1 Laufzeit: 130 min.
Kritik: Inszeniert von Harald Zwart (“Karate Kid”), zeigt die erste Verfilmung der Bestsellerreihe von Cassandra Clare einige Parallelen zu “Twilight”, bedient eine Reihe von Klischees und driftet im Finale schon mal ins Absurde ab. Mit der urbanen Kulisse und dem Actionakzent, aber reduziertem romantischen Bombast, unterscheidet sich die Fantasy-Franchise vom Vorbild und punktet mit Spannung, Tempo, Effekten und gut besetztem, engagiert aufspielenden jungen Heldentrio.
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