Die Geschichte eines Familienvaters in der Ehekrise, der mit Hilfe eines Womanizers lernt, seine Frau zurückzuerobern, gibt Hoffnung für die Liebe und für Komödien mit Niveau. “Es hätte auch Krebs sein können”, wird Cal im Büro ermuntert, nachdem ihm seine Frau mit Scheidungsabsichten aus seinem bisher perfekten Leben gerissen hat. Die Kombination von ernst zu nehmendem Gefühlschaos und pointiertem Witz prägt den neuen Film von Glen Ficarra und John Recqua, die nach “I Love You, Phillip Morris” ein weiteres Plädoyer für die Liebe halten, dabei aber Kurs auf ein größeres Publikum nehmen. Mit einem Szenario, das den Mustern des Genres folgt, dockt diese Krisenkomödie am Mainstream an, ohne Kontakt zum Derben aufzunehmen. Dafür steht auch Steve Carells Protagonist Cal, der in ein tiefes Loch fällt, als Emily, seine erste und einzige Liebe, ihm die Trennung ankündigt. Was folgt, ist Cals Lernprozess, die Verantwortung für das Scheitern einer glücklichen Ehe auch bei sich selbst zu suchen. Zunächst aber ertrinkt er in Selbstmitleid, in einer Bar, wo er Womanizer Jacob (Ryan Gosling) kennenlernt, der dem verzweifelten Beziehungsunfall lehren will, sich mit vielen Frauen über eine hinwegzutrösten. Vom eröffnenden Make-over, mit dem der Sneakerverwahrlosungs-Look von einem stilvollen Eroberungsoutfit abgelöst wird, über peinliche Erstversuche als selbstbewusster Aufreißer bis hin zur Befreiung durch Marisa Tomei, die wieder einmal einen verunsicherten Mann sexuell von seinem Elend erlösen muss, folgt hier einiges der Konvention. Außergewöhnlich aber ist der parallel entwickelte Handlungsstrang mit Cals Sohn – ein smarter 13-Jähriger, der seine ältere Babysitterin mit Liebesschwüren verfolgt und dem Vater mit Hartnäckigkeit und großen romantischen Gesten vorlebt, was er vernachlässigt hat. Diese Leidenschaft bei scheinbarer Aussichtslosigkeit bringt “Crazy, Stupid, Love” in den Kosmos von Wes Andersons “Rushmore”, an den diese Komödie in ihren besten Momenten erinnert. Überzeugend ist auch die Entwicklung eines coolen Frauenjägers zum verliebten Ersttäter, die Ryan Gosling und Emma Stone plausibel machen. Für zusätzliche emotionale Erdung sorgt Julianne Moore mit berührender Verletzlichkeit als Carells Frau, die nach der Trennung ähnlich desorientiert ist wie ihr Mann. “Crazy, Stupid, Love”, ist als Beziehungsseismograph sensibel, aber geht nicht tiefer, als es sein Unterhaltungsauftrag für ein großes Publikum zulässt und ist am Ende auch märchenhaft versöhnlich. Aber das Drehbuch von Dan Fogelman (“Rapunzel – Neu verföhnt”) zeigt Wortwitz und ein sichtbares Interesse an mehreren Figuren, der Film selbst Zurückhaltung in der Inszenierung von Situationskomik, die Besetzung überdurschnittliche Qualität. Am Ende verlässt man das Kino mit einem Lächeln, das größere Halbwertszeit als jeder Lacher hat, und dem Gefühl, dass Charme im Mainstream tatsächlich noch eine Nische gefunden hat. kob.
Originaltitel: Crazy, Stupid, Love Regie: Glenn Ficarra, John Requa
Darsteller: Steve Carell (Cal Weaver), Julianne Moore (Emily Weaver), Ryan Gosling (Jacob Palmer), Emma Stone (Hannah), Marisa Tomei (Kate), John Carroll Lynch (Bernie Riley), Kevin Bacon (David Lindhagen), Analeigh Tipton (Jessica Riley), Liza Lapira (Liz), Josh Groban (Richard), Jonah Bobo (Robbie), Joey King (Molly), Beth Littleford (Claire Riley)
Produktion: Steve Carell Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Medienanzahl: 1 Laufzeit: 113 min.
Filmpreise: Name: Video Download Award Jahr: 2012 Kategorie: 100.000 bezahlte Downloads in 100 Tagen
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