Berührendes Episodendrama über Einwanderer in Los Angeles zwischen Einbürgerung und Ausweisung. 1996 fühlte Autor-Regisseur Wayne Kramer mit seinem Kurzfilm “Crossing Over” thematisch bereits vor. Hauptdarstellerin Jacqueline Obradors gehört auch zum Ensemble der Spielfilmversion, steht aber im Schatten von Stars wie Harrison Ford oder Ashley Judd, von Jungtalenten wie Summer Bishil oder Melody Khazae, die sich eindrucksvoll gegenüber den Arrivierten behaupten. “Crossing Over”, Kramers Antwort auf Einsamkeit und Neon (“The Cooler”), Überdruck und Gewalt (“Running Scared”), ist primär ein starker Schauspielerfilm, sekundär eine Liebeserklärung an das Amerika, das Einwanderer unverändert anzieht. Hier können sich Träume erfüllen, ist aber auch das Scheitern umso bitterer. Kramers zentrale Stimme der Humanität ist Harrison Ford als Max Brogan, Agentenveteran von der Einwanderungsbehörde. Ein Mann, der bei Razzien noch Herz zeigt, der das Kind einer illegalen Einwanderin zurück nach Mexiko bringt und am Schicksal der Familie Anteil nimmt. Sein Partner Hamid führt ihn in seine Familie von Exil-Iranern ein, die Amerika zwar respektvoll achten, die amerikanisch lebende Schwester Hamids aber als Schande betrachten. Pure Provokation ist das Verhalten der klugen Schülerin Taslima aus Bangladesch, die sich kritisch über ihre neue Heimat, verständnisvoll gegenüber den Motiven islamistischer Terroristen äußert und damit ihre Familie, in der nicht jeder schon Staatsbürger ist, mit Spaltung durch Abschiebung bedroht. Diese drei Episoden sind die überzeugendsten, bewegendsten in Kramers Mosaik, das über seine Figuren, über unterschiedliche ethnische Wurzeln ein möglichst großes Spektrum an Kulturen und Themen zwischen Illegalität, Einbürgerung und Ausweisung abzudecken versucht. Die koreanische Episode erinnert in der Gangthematik an “Gran Torino”, ermöglicht aber Action- und Spannungselemente und Cliff Curtis als Fords Partner einen “Private-Ryan”-Moment, wenn er einem Mord-Mittäter Gnade gewährt, der sich dieser nach der Einbürgerung als würdig erweisen soll. Abgerundet wird “Crossing Over” durch zwei Künstlerschicksale, die Humor respektive nackte Haut beisteuern, wenn ein korrupter Beamter ein Starlet zur Sexsklavin macht und dafür unbürokratischen Zugang zur Green Card bietet. Manchmal wünschte man sich etwas mehr Dramatik, etwas weniger Sentimentalität, doch Kramer tariert Positives und Negatives gut aus, zeigt die Home-Security-Paranoia, die erschütternden Konsequenzen, aber auch die mangelnde Anpassungsbereitschaft mancher Kulturen. Am Ende spricht Ford Spanisch -auch das ist eine Aussage. kob.
Originaltitel: Crossing Over Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1 Untertitel: Deutsch Regie: Wayne Kramer
Darsteller: Harrison Ford (Max Brogan), Ray Liotta (Cole Frankel), Ashley Judd (Denise Frankel), Jim Sturgess (Gavin Kossef), Cliff Curtis (Hamid Baraheri), Merik Tadros (Farid Baraheri), Alice Braga (Mireya), Alice Eve (Claire Shepard), Lizzy Caplan (Marla), Justin Chon (Yong Kim), Summer Bishil (Taslima Jahangir), Jacqueline Obradors (Special Agent Phadkar), Sarah Shahi (Pooneh Baraheri), Melody Kharzare (Zahra Baraheri)
Produktion: Wayne Kramer Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2008 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 108 min. Features: Interviews, B-Roll
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