Schon seit langem ist das französische Genrekino eine echte Konkurrenz für Hollywood, das auf eigenem Terrain vermehrt die Waffen strecken muss. Ob Fantasy (“Pakt der Wölfe”), Action (“Wespennest”), oder Thriller (“Die purpurnen Flüsse”) – das Publikum entscheidet sich immer öfter für den “Film français”. Besonders, wenn Urgestein Jean Reno die Leinwand stürmt. Von seinem Charisma können so manche großen Stars aus Übersee nur träumen. Erst recht, wenn sein Talent sich mit der Vision des momentan besten und abgründigsten Mystery-Autors vereint. Jean-Christophe Grangé gilt seit dem durchschlagenden Erfolg von “Die purpurnen Flüsse” als einer der heißesten Vorlagen-Lieferanten, seine Welten sind Entwürfe einer betörend gefährlichen Phantasie, immer dicht an der Realität. Und diesmal spielt er mit der Angst vor dem Verlust der eigenen Identität, die in jedem von uns steckt. Drei rothaarige Frauen wurden auf bestialische Weise in Paris ermordet. Die Stadt der Liebe ist nicht wiederzuerkennen, als der frisch gebackene Kommissar Paul Nerteaux (Jocelyn Quivrin) wieder eine grausam verstümmelte Frauenleiche aus den Abwasserkanälen zieht. In Sentier, dem Türkenviertel, wo illegale Einwanderer als Sklaven verkauft werden und die Gewalt explodiert, lässt man sich als Anfänger lieber nicht blicken. Also bittet Nerteaux den ehemaligen Kollegen Schiffer (Jean Reno) um Hilfe. Der Ex-Cop kennt das Viertel besser als jeder Sozialarbeiter. Zunächst deutet alles darauf hin, dass sich ein grausamer Ritualmörder die Seine-Metropole für seine Schandtaten ausgesucht hat. Aber dann kommen Schiffer Zweifel. Denn die blutigen Spuren führen ins Milieu der türkischen Mafia: Die grauen Wölfe, eine Rotte rechtsradikaler Nationalisten, deren brutale Organisation wichtige Zentren der Stadt kontrolliert und sie im Würgegriff hält. Das muss auch Politikergattin Anna Heymes (Arly Jover) erfahren, die in den Kreisen der schicken Pariser Oberschicht verkehrt. Sie hat panische Angst, erkennt plötzlich ihren Mann nicht mehr. Diagnose der Spezialisten: akuter Gedächtnisverlust. Doch als sie auf eigene Faust, gegen den Willen ihres Mannes, ihre Amnesie überwinden will, gelangt sie zu einer furchtbaren Erkenntnis – und wird immer tiefer in den Sog des organisierten Verbrechens gezogen. Regisseur Chris Nahon, fulminant und energiegeladen wie schon in “Kiss of the Dragon”, schockt mit Hochspannung in unvergesslichen Bildfluten. Was in diesem mysteriösen Actionthriller aber noch mehr unter die Haut geht, sind die Fragen, die er aufwirft: Was passiert, wenn ein anderer die totale Kontrolle über dein Gedächtnis erlangt? Sehen Sie selbst…
Originaltitel: L’ empire des loups Sprache: Deutsch dts/Deutsch DD 5.1/Französisch DD 5.1 Untertitel: Französisch/Dt. f. Hörg. Regie: Chris Nahon
Darsteller: Jean Reno (Jean-Louis Schiffer), Arly Jover (Anna Heymes), Jocelyn Quivrin (Paul Nerteaux), Laura Morante (Mathilde Urano), Philippe Bas (Laurent), David Kammenos (Azer Zeki), Didier Sauvegrain (Prof. Dr. Ackerman), Patrick Floersheim (Charlier), Etienne Chicot (Amien), Vernon Dobtcheff (Kudseyl), Jean-Pierre Martins (Professor Ravi), Jean-Marc Huber (Gurdilek), Vincent Grass (Malek Djessur), Gérard Touratier (Gruss)
Produktion: Patrice Ledoux Produktionsland: Frankreich Produktionsjahr: 2005 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1/dts Laufzeit: 123 min. Features: Audiokommentar
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