Bruce Willis – ein Actionstar, der seine Erfolgsformel gefunden hat und daher seine Rollentypen zumeist nur geringfügig variiert. Letztlich spielt er in der ihm typischen, cool-spröden Art immer wieder den Jedermann-Held aus “Stirb langsam” – selbst als Bad Guy in dem Suspense-Thriller “Der Schakal” blieb er seinem Einzelkämpfer-Rollenstereotyp weitgehend treu. In dem solide gestrickten Actiondrama “Das Mercury Puzzle” stellt Willis nun erneut eine isolierte Figur dar, die ihren Opponenten als Einmann-Kampfmaschine Paroli bietet.
Als der neunjährige, autistische Junge Simon (Miko Hughes liefert eine recht glaubwürdige Darstellung als Rain Man Jr.) den Mercury-Code der nationalen Sicherheitsbehörde knackt, der zum Test in einem Rätselmagazin untergebracht war, schrillen beim Sicherheitschef Kudrow (Alec Baldwin einmal mehr als Bösewicht mit raspelnder Samtstimme) die Alarmglocken. Nicht nur seine professionelle Reputation, sondern auch das Leben von Tausenden von internationalen Undercover-Agenten steht damit auf dem Spiel. Also schickt der “Patriot” (O-Zitat) einen Killer, um Simon zu beseitigen. Zwar werden seine Eltern ermordet, doch der Junge kann sich verstecken. FBI-Agent Art Jeffries (Willis) – mit obligatorischer von Schuldkomplexen beladenen Vergangenheit – nimmt sich des psychisch gestörten Waisen an und befindet sich fortan ebenfalls im Kreuzfeuer der NSA.
Das Drehbuch nach dem Roman “Simple Simon” von Ryne Douglas Peardon führt mit dem kindlichen, emotional isolierten Protagonisten eine für das Genre ungewöhnliche Figur ein, die parallel zu Willis vereinsamtem FBI-Mann angelegt wurde. Das bleibt der einzige Funke von Originalität. In der Folge begnügt sich Regisseur Harold Becker – ein Suspense-Thriller-Spezialist mit Filmen wie “Sea of Love”, “Malice” und “City Hall” – mit der Aneinanderreihung von überraschungslosen, wenn auch soliden Actionsequenzen. Diese reichen von einer Autoverfolgungsjagd auf dem Freeway über eine Konfrontation im U-Bahnwagen zum Showdown auf einem Wolkenkratzerdach, samt ohrenbetäubend routierendem Hubschrauber. Das Drama indes weiß nicht wirklich zu überzeugen. Die Interaktion zwischen dem Agenten und dem Autisten besteht in erster Linie darin, daß Willis das kreischende Kind unter seinen muskulösen Arm klemmt und unverzagt zur Aktion schreitet. Der weibliche Alibi-Part wurde von Kim Dickens (“Zero Effect”) übernommen, die als Wildfremde von Jeffries in einem Cafe angeredet wird und buchstäblich durch einen Augenaufschlag zur engsten Vertrauten avanciert. Plausiblität und nervenaufreibende Spannung sollte man sich von dem klischeedurchsetzten Krimireißer also nicht unbedingt erwarten. Bruce-Willis-Fans werden “Das Mercury Puzzle” wohl in erster Linie als leicht verdauliche Zwischenmahlzeit goutieren, bis ihr Lieblingsheld in dem aufwendigen Actionknaller “Armageddon” zu neuer Höchstform aufläuft, wenn er nach “Das fünfte Element” erneut die Erde vor dem Ende bewahren muß. ara.
Originaltitel: Mercury Rising Sprache: Deutsch/Englisch/Französisch/Italienisch/Tschechisch/Ungarisch Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Dänisch/Finnisch/Niederländisch/Norwegisch/Polnisch/Portugiesisch/Schwedisch Regie: Harold Becker
Darsteller: Bruce Willis (Art Jeffries), Alec Baldwin (Lt. Colonel Nicholas Kudrow), Miko Hughes (Simon), Chi McBride (Tommy B. Jordan), Kim Dickens (Stacey), Robert Stanton (Dean Crandell), Bodhi Pine Elfman (Leo Pedranski), Carrie Preston (Emily Lang), Lindsey Lee Ginter (Peter Burrell), John Carroll Lynch (Martin Lynch), Peter Stormare (Shayes), Kevin Conway (Lomax), Kelley Hazen (Jenny Lynch), John Doman (Supervisor Hartley), Richard Riehle (Edgar Halstrom)
Produktion: Brian Grazer Produktionsland: USA Produktionsjahr: 1998 Bildformate: 1:2,35/16:9 Ton: Dolby Surround Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1 Laufzeit: 107 min.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.