Mit einem spannenden Actiondrama über römische Eroberer im barbarischen Britannien erweist sich Kevin Macdonald erneut als souveränes Regiechamäleon. Mühelos scheint der Schotte zwischen den Welten zu wandern, seit sein Dokudrama “Sturz ins Leere” den Oscar und “Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht” wie auch “State of Play – Stand der Dinge” internationale Aufmerksamkeit erhielten. Sein dritter Spielfilm ist eine erwachsene Adaption eines 1954 erschienenen Jugendbestsellers von Rosemary Sutcliff, die historische Entwicklungen als Hintergrund für eine Reise ins Fantastische und Mysthische benutzt. Mit einem ungewöhnlichen Einstieg markiert der Film Britannien als Wildnis und Rom als Zivilisationsbringer, wenn römische Soldaten britannische Flüsse hinauffahren, um ins Herz der Finsternis vorzudringen. 140 nach Christus ist der Südteil der Insel von Rom besetzt, doch oben im Norden warnt der Hadrianswall vor den wilden Stämmen Kaledoniens (heute: Schottland), die dem Weltreich die Grenzen aufzeigen. Hier verschwand vor 20 Jahren Roms Neunte Legion – ein Mysterium, das von Neil Marshalls “Centurion” vor kurzem noch als Survival-Schlachtplatte aufbereitet wurde, hier aber Auslöser einer Geschichte von Vätern und Söhnen, von Vergeltung und Versöhnung ist. Marcus Aquila (Channing Tatum aus “Das Leuchten der Stille”) soll sein erstes Kommando übernehmen, doch auch die Rehabilitierung seines Vaters, der die Neunte Legion in den Tod geführt haben soll, ist Triebfeder für seinen Dienst in Britannien. Nach einer ersten Schlacht mit britannischen Rebellen muss er, schwer verletzt, seine Ziele als Soldat begraben, kann seine als Sohn aber in die Tat umsetzen. Als der goldene Adler, das Feldzeichen der verschwundenen Legion, jenseits des Hadrianswalls gesichtet wird, bricht Marcus mit seinem britannischen Sklaven Esca (Jamie Bell aus “Jumper”) in die Wildnis Kaledoniens auf. Naturtableaus von rauer Schönheit gehören zu den Attraktionen des Films, wie auch mehrere knackige und intensive Actionsequenzen, die auch Kinder nicht verschonen, Gewalt als Machtmittel und Überlebensinstrument zeigen, nie aber als Unterhaltungsform ausstellen. “Der Adler der Neunten Legion” ist in erster Linie ein temporeicher Abenteuerfilm, der mit einem barbarischen Küstenstamm Assoziationen an klassische Irokesenwestern weckt, aber über Sympathieträger wie Tatum und Bell auch als Geschichte einer Freundschaft funktioniert, die aus der Kollision von Kulturen über gemeinsam empfundene Werte wie Loyalität und Ehre wächst. Macdonald steht auch hier für Unterhaltungskino mit Qualität und streitet sich zumindest im Film mit seinem ähnlich vielseitigen Kollegen Paul McGuigan um den Titel “Der letzte König von Schottland”. kob.
Originaltitel: The Eagle Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch Regie: Kevin Macdonald
Darsteller: Channing Tatum (Marcus Aquila), Jamie Bell (Esca), Donald Sutherland (Onkel Aquila), Mark Strong (Guern), Tahar Rahim (Seal Prince), Denis O’Hare (Lutorius), Douglas Henshall (Cradoc), Paul Ritter (Galba), Ben O’Brien (Milecastle Guard), Zsolt László (Paulus), Julian Lewis Jones (Cassius), Aladár Laklóth (Flavius Aquila), Lukács Bicskey (Druid), James Hayes (Stephanos), Dakin Matthews (Claudius), Pip Carter (Placidus), Simon Paisley Day (Chirurg)
Produktion: Duncan Kenworthy Produktionsland: Großbritannien Produktionsjahr: 2010 Bildformate: 1:2,35/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Laufzeit: 114 min. Features: Making of, Entfallene Szenen, Alternatives Ende, Audiokommentar, Trailer
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